Kapitel 13 (Skaisas Sicht) - Laute Stimmen in der Bücherei
Autor
Nachricht
Skaisa Boss
Anzahl der Beiträge : 263 Anmeldedatum : 03.09.11 Alter : 28 Ort : Aurich, Extum
Charakter der Figur Name des Charakters: : Skaisa Alter: : 15 Aussehen::
Thema: Kapitel 13 (Skaisas Sicht) - Laute Stimmen in der Bücherei Mo Mai 21, 2012 7:37 am
Am nächsten Tag gingen wir wieder in die Schule. Und diesmal nahmen wir uns schlauerweise ein eigenes Bento mit, mit Stäbchen für mich und Gabel für Eslin, verstand sich. Diesmal liefen wir mit Tsuna, Gokudera und Yamamoto zusammen zur Schule. Es war wie immer. Das hieß, Eslin und Gokudera stritten sich, während Yamamoto einfach nur lachte. Tsuna und ich versuchten sie zu beruhigen, gaben aber schließlich auf und ignorierten sie. Als wir in den Klassenraum kamen, wurden Tsuna, Gokudera, Yamamoto und ich erst einmal zur Seite gestoßen und ein Grüppchen von Jungs umringte Eslin. Hey, was sollte das denn?!, dachte ich, als ich mich verärgert jetzt anscheinend einen Fanclub hatte, machte mein Zorn Erstaunen und Verwunderung Platz. "Eslin-sama!!! Guten Morgen!!", rief einer. "Hast du gut geschlafen? Soll ich dir deine Tasche zum Platz tragen?", fragte ein anderer. "Nein! Das mache ich!", protestierte ein weiterer. "Was? Nein! Ich!", wiedersprach der eine. Und schon fingen sie sich fast an, deshalb zu kloppen. "Äh, Jungs? Lasst ihr mich mal vorbei?", versuchte sich Eslin aus der Gruppe zu kämpfen. Daraufhin bildeten die Jungs einen Gang zu ihrem Platz und stellten sich alle gerade hin. "Na klar. Bitte, Eslin-sama." Sama?, wunderte ich mich erst jetzt. War -sama nicht eine extrem höfliche Anrede, die man meistens nur für verehrte Personen verwendete? Einer der Jungen kam auf sie zu und zog ihr ihre Tasche unter dem Arm weg. "Hey, das ist meine Tasche, gib sie zurück!", rief Eslin empört, verwirrt und zornig zu gleich. Sie riss ihre Tasche wieder an sich, holte aus und schlug den Jungen damit. Dieser fiel zu Boden. Doch anstatt sie in Ruhe zu lassen, kamen die Jungs wieder zusammen. "Hach! So stark, so unnahbar, so begehrenswert!", schwärmten sie. "Was stimmt mit euch nicht?!", rief Eslin aufgebracht und lief schleunigst zu ihrem Platz. Doch die Traube von Jungs folgte ihr. Eslin war sichtlich genervt, versuchte sie aber zu ignorieren. Ich bekam leichte Panik. Wenn das nun in Zukunft immer so lief, würde ich es nicht mehr schaffen, zu Eslin durch zu dringen... Das würde heißen, ich würde meine beste und einzige Freundin nicht mehr erreichen! Etwas Wehmut machte sich in mir breit. Jetzt wäre ich wohl für die Schulzeit alleine... Doch gerade, als ich das dachte, kam Akayo auf mich zu. "Guten Morgen, Nidaime!", begrüßte er mich freundlich, und ich merkte, wie ihn einige Mitschüler erstaunt beobachteten. "Guten Morgen, Kaminari-kun", begrüßte ich ihn ebenfalls freundlich und lächelte. War es denn so ungewöhnlich, dass er mal zu jemandem nett war, und jemanden begrüßte? Naja... wenn Eslin ja jetzt beschäftigt war, würde wenigstens er mir Gesellschaft leisten... "Soll ich dir deine Ta-", fing er an, und streckte eine Hand aus. "Geht schon.", unterbrach ich ihn, bevor er den Satz beenden konnte. Ich wusste eh schon, was er fragen wollte.
Der Unterricht verlief in etwa wie gestern, nur, dass Eslin von ihrem Fanclub beobachtet wurde ... den gesamten Unterricht lang... Ich merkte nur, wie ein Junge schräg vor mir fast dauerhaft nach hinten guckte. Ich konnte mir schon denken, wo er hinsah ... auf Eslin, die wahrscheinlich wieder einen Wettkampf mit Gokudera ausführte... Egal... Ich musste mich auf den Unterricht konzentrieren ... auch wenn der total langweilig war... Diesmal hatten wir Englisch. Aber die Japaner waren anscheinend nicht sonderlich weit mit dem Thema. Wir wussten größtenteils, wie die Grammatik ging, wann man welche Zeit verwendete usw. ... nur ein paar Vokabeln kannten wir noch nicht. Aber die waren auch schnell gelernt. Also holte ich mir ein leeres Blatt aus meiner Tasche und spielte mit meinem Bleistift herum. Was könnte ich zeichnen?
Nach dem Unterricht, wollten wir mit den anderen wieder auf dem Dach unsere Mittagspause verbringen. Zum Glück halfen Gokudera und die anderen, Eslins Fanclub zu verscheuchen, sodass wir auf dem Dach ungestört waren. Ryohei war beim Boxen. Auch Akayo war mit aufs Dach gekommen und hatte sich links neben mich gesetzt. Seelenruhig aß er sein Bento, während Totenstille bei den anderen herrschte. Tsuna hatte anscheinend Angst vor Akayo, denn er rutschte unauffällig so weit wie möglich von ihm weg und ließ ihn keinen Augenblick aus den Augen. Auch Gokudera wandte seinen Blick nicht von ihm ab. Doch er betrachtete Akayo wohl eher als Bedrohung für Tsuna und funkelte ihn misstrauisch an. Yamamoto hingegen war so naiv wie immer. Nach einer Weile brach Eslin endlich das Schweigen. "Sag mal, Akayo-baka, wieso bist du eigentlich hier?", fragte sie ihn mit hochgezogener Augenbraue. "Weil ... weil ich doch Nidaimes linke Hand bin!", suchte Akayo anscheinend nach einer Ausrede. "Fängst du schon wieder damit an?! Wie oft denn noch! Du wirst niemals ihre linke Hand sein, Vollbaka!", wies Eslin ihn zurecht. "Außerdem ist das keine Erklärung, warum du hier sitzt!" "Doch! Ich werde Nidaimes linke Hand sein! Und darum kann ich sie doch nicht schutzlos lassen!", protestierte Akayo. Eslin stand auf und stemmte ihre Fäuste gegen ihre Hüfte."Willst du damit etwa behaupten, dass ich schwach bin?!" Sie fühlte sich wohl angegriffen, weil sie daraus schloss, dass Akayo ihr nicht zutraute, mich beschützen zu können. "Ja, will ich! Schließlich bist du doch ein Schwächling!", erhob sich Akayo ebenfalls, mit geballten Fäusten. "Wer ist hier ein Schwächling?!", brüllte Eslin ihn an. "Kaminari-kun, Eslin, hört bitte auf, euch zu streiten!", bat ich die beiden mit beschwichtigenden Handbewegungen. "Aber er hat angefangen!", verteidigte Eslin sich und deutete auf Akayo. "Hab ich gar nicht!", erwiderte Akayo entrüstet. "Hast du wohl!" Ich seufzte. Diese beiden Streithähne ... ob die sich wohl jemals vertragen werden? "Sag mal, was ist denn mit Kaminari-san los? Warum benimmt der sich denn so merkwürdig?", fragte mich Tsuna leise, der in der Zwischenzeit wieder neben mich gerutscht war. Die beiden waren eh zu vertieft in ihren Streit, als dass sie es mit bekommen würden. "Weißt du noch, was Eslin gestern erzählt hat?", fragte ich ihn seufzend. Tsuna nickte leicht. "Ich denke schon. Dass ihr nun eine Mafia seid, oder?" Nun nickte ich. "Genau ... auch, wenn mir das nicht besonders gefällt ... aber wie dem auch sei. Sie hatte auch gesagt, dass wir sogar schon ein weiteres Mitglied hätten..." Ich nickte in Akayos Richtung. "Das ist Kaminari-kun..." "Hiii?! Waaaas?!? D-der?!?", erschrak Tsuna. Wieder nickte ich. "Jepp, genau der. Und Eslin hat anscheinend wieder einen neuen Rivalen gefunden..." Eslin und Akayo hatten bis eben noch weiter gestritten. Doch plötzlich hielt Eslin inne und setzte sich wieder vorsichtig neben mich. Das war doch so gar nicht ihre Art, plötzlich in einem Streit klein bei zu geben! "Was ist denn auf einmal los, Eslin?", fragte ich sie besorgt. Eslin wandte sich etwas, gab dann aber doch kleinlaut zu: "Ich muss mal auf die Toilette..." "Ach so. Dann geh doch!", lächelte ich sie an. "Das ist ja das Problem...", nuschelte sie. "Ich weiß nicht mehr, wo die ist..." Ich lächelte. "Kein Problem. Ich weiß noch, wo die war. Komm, ich zeig' dir den Weg. Außerdem muss ich auch mal..." Wir standen auf und gingen zur Tür, die vom Dach in die Schule führte. "Nidaime! Wo wollt ihr denn hin?", fragte Akayo als er Anstalten machte uns zu folgen. "Wir müssen nur mal auf die Toilette. Kein Grund zur Panik!", beruhigte ich ihn. Mensch, übertreiben konnte man es ja auch. "O-oh...", machte Akayo wurde rot und setzte sich wieder.
Auf dem Weg zur Toilette im 3. Stock unterhielten wir uns noch über dies und das. Mich wunderte, dass es auf den Fluren relativ leer und im ganzen Gebäude ziemlich ruhig war für eine normale Mittagspause. Anscheinend waren sowohl die Schüler als auch die Lehrer alle bei dem schönen Wetter draußen.
Als wir allerdings von der Toilette zurück aufs Dach gehen wollten, hörten wir etwas lautere Stimmen aus der Bücherei kommen. Warum waren die denn so laut? Und warum dann ausgerechnet noch in der Schulbibliothek? Neugierig, was da wohl los war, horchten wir an der Tür. "Was machst du denn hier, Freak?!", hörte ich eine Jungenstimme. "Haben wir dir nicht verboten hier her zu kommen?", meinte ein anderer. Als nächstes hörten wir ein paar dumpfe Geräusche, die wie Schläge klangen. Eslin und ich erschraken, als wir verstanden, was da abging. Wir drückten die Tür auf und liefen in die Bücherei, den Stimmen folgend. "Was hast du denn da? Gib mal her!", forderte der erste wieder. Ich hörte, wie jemandem etwas aus der Hand gerissen und jemand zur Seite geschubst wurde und stolperte. Aber ich hörte nicht, wie er auf dem Boden aufschlug. Ich sah nur, wie ein Regal ganz in der Nähe wackelte. "Eine Romanze? Ha! Das passt ja zu jemandem wie dir!" "Aber glaub ja nicht, dass sich je eine für dich interessieren würde, Freak! Du hast doch nicht einmal Freunde!", hörte ich nun eine Mädchenstimme. Daraufhin lachten mehrere Stimmen verächtlich. Ich blickte um die Ecke eines Regals und fand endlich diejenigen, die da auf jemandem herum hackten. Sie standen in einem verwinkelten Abteil mit vielen dicken Romanen, aber auch wissenschaftlichen Werken. Es waren fünf Jungen und drei Mädchen, die einen relativ großen Jungen umringt hatten. Er war fast gestürzt und hielt sich noch so halb an einem der Regale und sah schon ziemlich mitgenommen aus. Der Junge hatte relativ lange, dunkel-lilafarbene Haare, dunkel-lila Augen und war sonst sehr schlank. Er wirkte nicht als sei er gefährlich. Lediglich seine Größe, die etwas untypisch für einen Japaner war, ließ ihn kräftig und stark erscheinen. Doch er hatte einen ängstlichen und leidenden Blick. Diesem Blick nach zu urteilen und seinen Augen, die doch die Fenster zur Seele genannt werden, könnte er nie auch nur einer Fliege etwas zu Leide tun und hatte selbst viel Leid und Schmerz erfahren. Schon dieser eine Blick in seine Augen, hatte mir verraten, dass er es nicht schaffen würde, aus dieser Situation heil wieder heraus zu kommen geschweige denn sich seinen Peinigern zu stellen. Wir mussten ihm helfen! "Hey, ihr da! Hört auf, den armen Jungen nieder zu machen! Was hat er euch denn getan?!?", trat ich hinter dem Regal hervor, dem Grüppchen entgegen. "Er ist in unserer Klasse! Das hat er uns angetan!", meinte ein Junge mit braunen Haaren verächtlich. "Wir wollen ihn nicht haben! Hast du kapiert?! Du sollst verschwinden, Freak!", ergänzte ein Mädchen ärgerlich und trat nach dem Jungen. Dieser wurde zu Boden getreten und zog sich dort zusammen. Man konnte es kaum mit ansehen, wie er alles ohne den leisesten Mucks über sich ergehen ließ. "Hört auf! Das ist doch keine Rechtfertigung ihn zu beschimpfen und zu verprügeln!!", rief ich entsetzt und stellte mich neben den Jungen mit den lila Haaren. "Zu existieren ist doch kein Verbrechen!", versuchte ich nun mit ruhigerer Stimme das Mädchen zu besänftigen. In einer solchen Situation war es nicht gut, laut zu werden. Das würde nur noch mehr Streit mit sich bringen... Der Junge neben mir blickte mich verwirrt und zugleich entschuldigend an und zog sich vorsichtig am Regal hoch. Er hatte sich anscheinend am Bein verletzt und hatte Schwierigkeiten auf zu stehen. Ich reichte ihm eine Hand und versuchte, ihn langsam wieder hoch zu ziehen. Da riss dem braunhaarigen Jungen vor mir die Hutschnur. "Doch! In diesem Fall ist es das! Verschwinde!!, brüllte er den Jungen an, ballte seine Hand zur Faust und holte aus. Er würde ihn jeden Moment schlagen! Das konnte ich nicht zulassen! Dieser arme Junge, der noch nicht einmal wieder richtig stand und sein Bein nicht mehr belasten konnte, hatte so eine Behandlung keinesfalls verdient! WAMM Vor Schreck und Erstaunen starrte der braunhaarige Junge mich an. Blut begann aus meiner Nase zu laufen, denn ich war dazwischen gesprungen und hatte anstelle des lilahaarigen Jungen den Schlag abbekommen. Mitten ins Gesicht! Ich merkte, wie der Lilahaarige hinter mir vor Entsetzen wieder in die Knie sank, und ich spürte seinen Blick in meinem Rücken. Hörbar atmete ich tief ein und wieder aus und versuchte, die Schmerzen zu ignorieren, als ich dem braunhaarigen Jungen entschlossen in die Augen sah. Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, wie Eslin anfing zu beben. Man konnte förmlich sehen, wie ihr das Blut in den Kopf schoss und anfing zu kochen. Doch entgegen meinem Versuch, den Jungen mit meinem Blick einzuschüchtern, bzw. ihn dazu zu bringen zu bereuen und sich zu entschuldigen sodass er und seine Kumpanen abhauten, fühlte er sich herausgefordert und wurde noch wütender und aggressiver. Schließlich hielt er mich, dank meiner Größe und meines Geschlechts, nicht für 'würdig', ihn zur Rechenschaft zu ziehen. "Halt du dich da gefälligst raus, Göre!", brüllte er mich an, während er mich am Kragen packte und zu sich hochzog. Nur noch meine Zehenspitzen berührten den Boden. "Lass sie sofort los, du Mistkerl!!", schrie Eslin in dem Moment. Verblüfft drehte der Junge seinen Kopf in Eslins Richtung, nur, um im nächsten Augenblick mit voller Wucht ihre Faust ins Gesicht zu bekommen. Der Junge ließ mich los und stürzte zu Boden. Ich landete auf meinen Füßen und fing erst mal an zu husten. Einen kurzen Augenblick war die Zeit wie eingefroren und Schock stand an der Tagesordnung. Doch dann kam wieder Leben in die Situation und der nächste der Gruppe verlor die Nerven und griff Eslin an. Eslin steckte den Schlag ein und teilte sogleich wieder einen aus. In der Zwischenzeit war der braunhaarige Junge wieder aufgestanden. Selbst die Mädchen wurden jetzt wütend. Verdammt! Wenn ich nichts unternehme, artet das noch in eine Prügelei aus!! "Leute, hört bitte auf euch zu prügeln! Das führt doch zu nichts!", versuchte ich hilflos den anfangenden Kampf zu unterbinden. Allerdings hörte niemand auf mich. Wie immer! Warum nahm mich nie jemand ernst? Nur Eslin hielt kurz inne. Doch deshalb kassierte sie nur einen Schlag in die Magengrube. Entsetzt starrte ich den Jungen an, der sie geschlagen hatte. Okay. Nun waren sie zu weit gegangen! Sie würden nicht aufhören. Die einzige, die vielleicht auf mich hören würde, war Eslin. Aber das würde die anderen nicht davon abhalten sie weiter zu schlagen. Nun mischten sich die Mädchen ebenfalls ein, und alle zusammen gingen auf Eslin los. Sie versuchte zwar, sich zu wehren, aber besonders erfolgreich war sie nicht. Ich versuchte, dazwischen zu gehen und die beiden Fronten voneinander zu trennen. Aber es wollte nicht so recht klappen. Außerdem bekam ich dabei auch ein paar Schläge ab. Ich seufzte. Na gut. Dann musste ich sie zumindest kurzfristig außer Gefecht setzten, damit Eslin nicht so stark verletzt wurde. Der angreifbarste Punkt sind die Beine eines Menschen. Wenn er stürzte, konnte er nicht weiter kämpfen. Also zog ich den Angreifern die Beine weg, stellte ihnen ein Bein, oder kickte das Bein weg, das den Körper trug, sodass sie zu Boden fielen und eine Weile brauchten, bis sie wieder aufstehen konnten. Doch dadurch wurden sie nun auch auf mich aufmerksam und griffen mich ebenfalls an. Ich versuchte, den Schlägen auszuweichen. Doch das war in einer Bibliothek mit vielen Regalen gar nicht so einfach! Nach einer Weile sah ich, wie Eslin einen heftigen Tritt in die Magengrube kassierte und laut hustend zusammen knickte und mit der Hand nach ihrem Bauch griff. Sie war langsam am Ende ihrer Kräfte. Doch die anderen ließen nicht ab und traten weiter nach ihr. Mein Herz sackte mir langsam in die Hose. ... auch, wenn das bildlich gar nicht möglich war, da ich einen Rock trug ... aber naja... Ich konnte langsam auch nicht mehr. Wir würden elendig zu Grunde gehen, wenn wir hier nicht irgendwie heraus kamen. Ich war so in die Gedanken vertieft, wie wir hier heraus kommen könnten, dass ich zu spät bemerkte, dass ein Junge kurz davor war, mich anzugreifen, und ich einen so heftigen Schlag vor die Brust bekam, dass ich förmlich nach hinten geschleudert wurde, stürzte und gegen ein Regal knallte. Ich hatte solche Schmerzen am Kopf, dass ich benommen sitzen blieb. Ich nahm nur am Rande wahr, dass die Geräusche der Prügelei schnell verebbten. Als ich dann aber die Augen wieder öffnete, die ich für einen Moment geschlossen hatte, sah ich, dass alle in ihrer Bewegung angehalten hatten und geschockt in meine Richtung starrten. Ich war kurz verwirrt, bis ich begriff, dass sie nicht mich, sondern das stark wankende Regal über mir anstarrten. Da fiel mir wieder ein, dass an der Tür zur Bibliothek ein Schild gehangen hatte 'Achtung, alte, wackelige Regale'. Doch ich hatte keine Zeit zu reagieren und zu versuchen weg zu laufen. Denn auch schon im nächsten Moment kippte das Regal und die dicken Bücher stürzten auf mich herab. Ich kauerte mich noch schnell instinktiv zusammen um meinen Kopf zu schützen und kniff die Augen zusammen. Aber besonders viel brachte das nicht. Mein Kopf fing an von den vielen Schlägen der Bücher zu dröhnen. Und da sagte man immer, Schule und Lernen wäre nicht gefährlich... doch jeden Moment würde es vorbei sein. Jeden Moment würde auch das Regal auf mich herab stürzten und mich erschlagen! Dann würde ich keine Schmerzen mehr haben. Dann wäre alles vorbei...
Kapitel 13 (Skaisas Sicht) - Laute Stimmen in der Bücherei