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Charakter der Figur Name des Charakters: : Skaisa Alter: : 15 Aussehen::
Thema: Kapitel 7 (Skaisas Sicht) - Vormittagsunterricht Sa Dez 24, 2011 3:07 am
Wir hielten vor einem der Klassenräume an. Jetzt war der Moment der Wahrheit gekommen. Reborn hatte sich schon früher verabschiedet und war verschwunden. Der Lehrer öffnete die Tür und trat ein. Er bat die Schüler, sich zu setzen, kündigte uns an und winkte uns schließlich in den Raum. Kaum, dass wir vor der Tafel zum Stehen kamen, sprang ein Junge von seinem Platz auf. Erst beim zweiten Blick bemerkte ich, dass es Tsuna war. "Eslin?! Skaisa?!" Erstaunt und verwirrt starrten wir uns an und die Klasse uns ebenfalls. Zufälle gab's! Oder vielleicht doch nicht? Vielleicht war es von Reborn arrangiert worden, dass wir in seine Klasse kamen? Nachdem sich der Lehrer aus seinem Erstaunen gelöst hatte, herrschte er Tsuna streng an, er solle sich wieder hinsetzen. Anscheinend mochte er Tsuna nicht besonders ... doch er versuchte wieder neutral zu werden und trug Tsuna auf, uns nach dem Unterricht die Schule zu zeigen, da er uns ja bereits zu kennen schien. Tsuna versank etwas in seinem Stuhl und antwortete leise mit "Jawohl..." Dann wandte sich der Lehrer wieder der Klasse zu und stellte uns noch einmal offiziell vor. "Also gut. Das hier sind die neuen Austauschschülerinnen aus Deutschland. Salia Eslin und Ceiyate Skaisa. Seid nett zu ihnen." Eslin und ich verneigten uns leicht und sprachen fast synchron: "Schön euch kennenzulernen!" Als wir das bemerkten, sahen wir uns an und grinsten kurz. Dann sahen wir wieder zur Klasse und der Lehrer sah sich nach freien Plätzen um. "Salia-san, setz dich doch bitte auf den freien Platz dort.", sagte er und deutete auf einen Platz direkt neben Gokudera. Oh-ho! Na das könnte was werden! Eslin nickte und schaute noch einen Moment zu mir, ehe sie losging. Ich konnte nicht anders und schenkte ihr ein schelmisches Grinsen. Eslin lächelte verlegen und setzte sich auf ihren zugewiesenen Platz. Nun war ich an der Reihe. Und es war nur noch ein einziger Platz frei. Es war ein Platz neben Tsuna und noch einem anderen Jungen weiter vorne. Doch der Lehrer zögerte. Er schien einen der beiden sichtlich nicht zu mögen und er zögerte davor, eine neue Schülerin neben sie zu setzen. Dennoch hatte er keine Wahl. "Da leider nur noch dieser Platz frei ist, bitte ich dich, Ceiyate-san, dort Platz zu nehmen.", meinte er widerwillig und deutete auf den letzten freien Tisch. Ich nickte und lies mich auf dem Stuhl nieder. Was war denn so schlimm an diesem Platz? Da Tsuna uns ja bereits kannte, wie nun jeder wusste, konnte es an ihm ja also nicht liegen, auch wenn der Lehrer ihn nicht besonders mochte. Also musste es an dem anderen Jungen liegen. Neugierig musterte ich ihn. Er sah eigentlich ganz normal aus. Er hatte dunkelbraune Haare und hellgrüne Augen. Dazu trug er noch eine Brille. Das einzige, was mich stutzig machte, war sein finsterer Blick. Als er bemerkte, dass ich ihn beobachtete, drehte er sich zu mir und starrte mich unfreundlich an. "Was ist?!" Überrascht von seiner Unfreundlichkeit zuckte ich leicht zusammen. "N-nichts. Entschuldigung. I-ich wollte nur..." "Was wolltest du?!" "Ach, nichts, schon gut. Vergiss es ... entschuldigung." Ich blickte wieder nach vorn und hoffte, dass sich der Junge beruhigen würde. Tsuna beugte sich leicht zu mir. "Hey. Das neben dir ist Kaminari Akayo. Er ist nicht besonders nett und immer feindseelig. Fast so schlimm wie Hibari-san ... leg dich besser nicht mit ihm an. Er besitzt Pistolen und nimmt sie auch mit in die Schule ... er hat sogar schon einmal einen Schüler bedroht, nur weil er ihn angerempelt hat. Also besser nicht ansprechen!" Ich schluckte. So einer wie Hibari? Na toll! Wieso muss ich immer an solche Leute kommen? "Oh ... okay, danke für die Warnung ... an eurer Schule gibt es viele schräge Typen, oder?" Tsuna grinste bedauernd. "Du weißt gar nicht wie viele ... und bitte ... wieso seid ihr eigentlich jetzt hier in der Schule?" "Ganz einfach. Wir haben eh nichts zu tun. Und Mädchen in unserem Alter gehen doch normalerweise in die Schule. Also warum sollten wir nicht auch in die Schule gehen? Dann haben wir wenigstens was zu tun und sind niemanden im Weg." "Aber ihr seid doch niemandem im Weg. Und ich bin froh, dass ihr hier seid. ... (So lang ihr hier seid, können keine Verrückten in unsere Klasse kommen, weil die Klasse jetzt voll ist ... hehe ...)" Ich wurde leicht rot und wir wandten uns wieder dem Unterricht zu. Der Lehrer hatte inzwischen mit dem Unterricht begonnen und unterrichtete anscheinend Mathe. Denn er hatte mathematische Gleichungen an die Tafel geschrieben, die wir lösen sollten. Ich musste daran denken, dass es eigentlich keine gute Idee war, mitten im Schuljahr plötzlich in den Unterricht einzusteigen. Was hatte sich Reborn nur dabei gedacht? Und wie hatte er das eigentlich angestellt?! Würde die Schulleitung keine Fragen stellen? Wieso hatten sie uns überhaupt angenommen? So ganz ohne Zeugnisse, geschweige denn einem Pass! In dieser Welt existierten wir quasi nicht! Wieso um Himmels willen konnten wir also ein völlig normales Leben führen? Wahrscheinlich hatte da die Mafia ihre Finger im Spiel, von der Reborn gesprochen hatte ... aber trotzdem! Tsunas Stöhnen neben mir riss mich aus meinen Gedanken. Verzweifelt raufte er sich die Haare und brütete über seinem leeren Blatt Papier, da die Aufgaben ja an der Tafel standen. Wahrscheinlich verstand er kein Wort von dem, was sie gerade machten. Ich schaute erneut zur Tafel: Mathematische Gleichungen. Bestimme X. Das war das Prinzip dieser Aufgaben. Wir hatten dieses Thema schon im Unterricht durchgenommen. Also wusste ich wie es ging. Da fiel mir plötzlich auf, dass Eslin und ich ja gar keine Zettel und Stifte hatten, um etwas aufschreiben zu können. Der Lehrer sah nicht besonders wach aus. Deshalb lehnte ich mich zu Tsuna rüber und stupste ihn an. "Hey, Tsuna. Könntest du mir vielleicht ein paar Blätter und einen Stift geben? Ich hab' nämlich nichts...", lächelte ich ihn bittend an. Tsuna schaute auf. "Hm? Oh! Ja, klar. Hier." Er reichte mir fünf Blätter und einen Kugelschreiber rüber. Da ergriff ich meine Chance. "Verstehst du das eigentlich, was ihr gerade macht? Denn es hat nicht den Anschein, als ob du besonders gut mitkommen würdest..." Er wurde leicht rot. "Naja ... um ehrlich zu sein, kapier ich das einfach nicht. Ich bin eh der Schlechteste ... nicht nur in Mathe ... und weder Gokudera-kun, obwohl er sehr schlau ist, noch Yamamoto können es besonders gut erklären..." Ich lächelte ihn an. "Ach, das kenn ich. Eslin ist zwar eigentlich auch ziemlich schlau, zumindest ist sie in der Schule sehr gut, aber sie kann auch überhaupt nicht erklären." Tsuna grinste ebenfalls. "Sie erklärt es meistens noch komplizierter, als es in den Büchern erklärt wird. Deswegen frag' ich sie schon gar nicht mehr. Ich helfe mir da meistens selbst. Und bis jetzt konnte ich mich damit ganz gut über Wasser halten. Doch wenn Klassenkameraden etwas nicht verstanden haben, fragen sie mich und nicht Eslin. Anscheinend kann ich besser erklären als sie ... zur Not versuche ich, Eslins Erklärungen zu verstehen und sie ihnen zu 'übersetzten'. Vielleicht kann ich dir auch helfen und versuchen es dir (bei dir zu Hause) zu erklären?", lächelte ich ihn freundlich an. "Echt? Das wäre toll, wenn du es mir erklären könntest!", freute er sich zuversichtlich. Dann zuckten wir beide zusammen, denn der Lehrer hatte jemanden zur Ordnung gewiesen. Da fiel mir erst auf, dass in der Klasse ein reges Flüstern herrschte und alle Augen nach hinten gerichtet waren. Also drehte ich mich um. Alle schauten auf Eslin und Gokudera, die fleißig am Schreiben und quasi von ihren Blättern hypnotisiert waren. Ich sah, wie manche Schüler sich gegenseitig die Hände schüttelten und sich zunickten. Sie hatten eine Wette abgeschlossen. Doch worauf? Spekulierten sie etwa, wer von den beiden besser war? Also lieferten sich Eslin und Gokudera ein Duell und alle Schüler schlossen Wetten auf sie ab, wer gewinnen würde? Das war verrückt! Aber irgendwie auch interessant. Wer war wohl besser? Der Lehrer stand genervt auf. "Salia-san! Gokudera-san! Hört auf eure Mitschüler abzulenken!" Doch die beiden ignorierten ihn. Er seufzte und setzte sich wieder hin. Später wurde er aber auch neugierig darauf, wer besser wäre, und schloss sich den Wetten der Schüler an. Niemand dachte mehr an Unterricht und alle beobachteten gespannt, wie Eslin und Gokudera die Aufgaben in Windeseile lösten. Wenn sie in dem Tempo weiter machen würden, würden sie voraussichtlich in einer Woche mit dem Buch durch sein! Schließlich kamen sie zur finalen Aufgabe. Beide legten genau gleichzeitig die Stifte weg. Schnelligkeit: Unentschieden! Jetzt kam es auf die Richtigkeit und die Qualität der Aufgaben an. Es war totenstill in der Klasse, als die Beiden ihre Zettel dem Lehrer nach vorne gaben. Der Lehrer überflog die Blätter. Seinen Korrekturstift brauchte er nicht. Denn alles war richtig! Richtigkeit: Unentschieden! Und die Qualität? Fassungslos knallte er die Blätter auf den Tisch und starrte über den Rand seiner Brille Eslin und Gokudera an. Einer aus der Klasse konnte die Spannung nicht mehr ertragen und fragte: "Wer hat denn nun gewonnen?" Nun fing der Lehrer an zu grinsen. "Keiner. Es ist unentschieden! - Und genau darauf hatte ich gewettet!" Ein Raunen ging durch die Klasse und der Lehrer sammelte von einigen Schülern quietschvergnügt Geldscheine ein. Also DAS war mal ein seltsamer Mathelehrer! Aber darum ging es jetzt gar nicht. Unentschieden! Eslin und Gokudera waren gleich gut! Wow! So verging Stunde um Stunde, bis es endlich Mittag war. Eslin hatte endlich einen Rivalen gefunden. Und so verhielten sie sich auch! Jeder versuchte ständig den anderen zu übertrumpfen. Doch sie lagen immer gleich auf.
Gelangweilt kritzelte ich etwas auf mein Blatt und stützte mein Gesicht in die andere Hand, als es endlich zur Mittagspause klingelte und alle Schüler sich langsam erhoben. "So. Jetzt ist der Vormittagsunterricht vorbei. Soll ich euch jetzt erst mal die Schule zeigen?" Tsuna war ebenfalls aufgestanden und sah mich etwas verlegen an. "Danach kann ich euch auch noch alle, das heißt meine Freunde, vorstellen und wir können zusammen auf dem Dach zu Mittagessen ... natürlich nur, wenn ihr wollt..." Ich blinzelte. Es hatte den Anschein, als hätte er sich kaum getraut, mich das zu fragen, und als ob er erwarten würde, gleich eine unsanfte Abfuhr zu erhalten. Ich lächelte ihn sanft an. "Klar!" Tsunas Augen fingen fast an zu strahlen, als sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. "Gut, dann komm!" Ich stand auf und wir gingen gemeinsam zu Eslin und Gokudera, die sich gerade unterhielten. "Es ist jetzt Mittagspause.", begann Tsuna, als sie fertig waren und sah Eslin an. "Soll ich euch jetzt das Schulgebäude zeigen?" Eslin wandte sich von Gokudera ab und ihm zu. Sie nickte und grinste. "Ja, gerne." Aus welchem Grund sie genau grinste, konnte ich nicht sagen. "Soll ich dich auch begleiten, Juudaime?", mischte sich Gokudera ein. "Du kannst schon mal auf's Dach vor gehen und mit den anderen schon einmal anfangen zu essen. Wir kommen dann nach.", versuchte Tsuna ihn abzuwimmeln. "Aber Juudaime, ich traue ihnen immer noch nicht ganz ... was ist wenn-" Da klopfte ihm jemand auf die Schulter. "Hahaha. Das wird schon Gokudera! Komm, wir gehen schon mal auf's Dach. Dann kann ich euch vom letzten Baseballtraining erzählen.", schlug der größte Junge aus unserer Klasse fröhlich vor. Gokudera schupste seine Hand von seiner Schulter und drehte sich ihm wütend zu. In dem Moment griff Tsuna uns an der Hand und zog uns aus dem Klassenraum. Ich konnte noch hören, wie Gokudera den Jungen mit 'Baseballfreak!' beschimpfte. Um die nächste Ecke blieb Tsuna stehen, seufzte und ließ unsere Hände wieder los. "Was ist denn los?", fragte ich neugierig. "Wenn Yamamoto uns nicht geholfen hätte, wäre Gokudera-kun uns die ganze Zeit gefolgt. Wirklich, ich schätze Gokudera-kun sehr und er ist einer meiner besten Freunde, aber er übertreibt einfach und ist einerseits viel zu übervorsichtig und stürzt sich andererseits gleichzeitig kopflos in irgendwelche Kämpfe. Jedenfalls will ich nicht, dass er euch verschreckt und euch die Schulzeit verdirbt. Außerdem klebt er wie ein Schatten an mir und langsam geht er mir damit ein bisschen auf die Nerven..." Er seufzte erneut. Eslin und ich sagten gar nichts. "Naja. Dann zeig ich euch jetzt endlich mal die Schule...", sagte er schließlich wieder lächelnd.