Im Wald einer anderen Welt

Ich sah zu, wie Glorsigil wieder in Richtung Lager humpelte. Er tat mir leid. Doch wenn ich mich nicht langsam mal auf die Jagd begab, würden wir nie etwas zu Abend essen können. Also wendete ich ihm meinen Rücken zu, und lief weiter in den Wald, den FLuchfuchs vor meinen Füßen herum wuseln.
Nach einer Weile schien der kleine Fuchs endlich wieder Wild entdeckt zu haben und führte mich zu einer Herde Rehe. Zumindest glaubte ich, dass es Rehe waren. In dieser Dunkelheit konnte ich nur die Umrisse der Tiere sehen, und nicht die Farbe, etc. Also nahm ich meinen Bogen in die Hand, holte einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn auf.
Ich peilte über meinen Daumen, und Visierte den Rumpf eines großen Tieres an. Als ich mir sicher war, den effektivsten Punkt gefunden zu haben, ließ ich die Bogensehne los, und der Pfeil schnellte durch die Luft. Ich traf das Tier genau in die Brust, und es fiel zu Boden. Die anderen Tiere der Herde waren dadurch natürlich in Aufruhr geraten und rannten und sprangen blind durch den Wald. Was mich allerdings noch irritierte war, dass viele in meine Richtung gesprungen kamen. Dem Jäger entgegen! Das war doch völlig unnatürlich!

Mein Blick war auf den Boden gerichtet, ich hielt mit der rechten Hand meinen linken Arm fest, um den Blutverlust zu verlangsamen. Genug!!, ging es durch meinen Kopf, ich hoffte eher mein innerstes, als meinen Körper damit auszumerzen, als ich spürte, wie ich schwächer wurde, glühte meine Wunde gelblich auf und sie begann zu heilen, Sonnenflammen waren doch wirklich etwas praktisches!
Als ich kapiert hatte, dass die Person, die vor mir stand, noch immer da war, kniff ich die Augen zusammen. Da ich keine Lust dazu hatte, gegen ihn zu kämpfen, entschloss ich mich dazu, auf seine Fragen einzugehen.
Ich stand langsam auf, musterte ihn dabei, bis mein Blick in seinem Gesicht, oder eher an seinen Narben, hängen blieb...
"Ich bin jemand, der nicht hier sein sollte.", murmelte ich etwas leise, aber mit entschlossenem Unterton. "...Und wieso ich das getan habe, geht dich nichts an." Ich wandte meinen Blick ab, sah das Messer und bückte mich, um es aufzuheben.

Ich trat einen Schritt nach vorne und stand nun vor dem Mädchen.
Ich legte meinen Fuß auf das Messer und sagte : " Dann fang ich an. Mein Name ist Yu und ich sollte auch nicht hier sein. Dann können wir uns ja verbünden , wenn wir aus dieser Situation rauskommen wollen."
Ich streckte ihr meine "normale " Hand entgegen.

Im Grunde genommen war es nicht meine Art, mich mit Leuten zu verbünden, aber angesichts der Eingeborenen hier, war es vielleicht besser, auf ihn zu hören und das Angebot anzunehmen... oder?

Ich ließ das Messer liegen und sah von unten auf ihn herauf, betrachtete seine Hand, nahm diese und zog mich hoch.
"...Mein Name ist Luna. Luna Mizuki.", ich seufzte, dann fiel mein Blick auf seinen Arm. Erneut.
"Sag... dein Arm... was zur Hölle ist das..?" ,gab ich, innerlich etwas unruhig, von mir und betrachtete erst diesen und dann seine Narben im Gesicht.
Sein Körper beunruhigte mich.

"Hm...Das?" Mein Dämonenarm fing nun auch noch an weiß zu brennen. " Nix besonderes."winkte ich ab " Es war ein ... unfall , sagen wir es so."
Sie starrte mich an als wäre ich ein Monster oder sowas. " Die Narben hab ich vom Schwertkampf. ich trainiere seit ich 8 Jahre alt bin." Ich zeigte auf den schnitt an der rechten Kinnseite. " Das ist standart."
"Aber schön dich kennenzulernen , Luna." Ich ließ meinen Arm wieder in Menschenform zurück wandeln und zog sie hoch. Das Messer gab ich ihr nicht. Sonst ritzt sie sich bestimmt wieder.
Ich grinste , wenigstens war ich nun nicht mehr alleine .
Wie heißt es so schön : Geteiltes Leid ist doppeltes Leid ... Ach ne , halbes leid genau ;D

" Sind wir die einzigen Menschen hier oder hast du noch andere gesehn? Oder rein zufällig ein Langschwert?" Ich blickte sie an und entdeckte ihre Tasche , wozu ich aber vorerst nix sagte.

"Aha... also wieder jemand mit nicht ganz menschlichen Eigenschaften." Ich strich meine Haare zurück, wodurch man meine linke Gesichtshälfte besser erkennen konnte, schwarze Zeichen zierten sie.
"Scheint mir jedenfalls ein interessanter ... 'Unfall' gewesen zu sein..." Zu den Narben der Schnittverletzungen sagte ich nichts mehr, das schien mir wirklich normal. Aber eines fragte ich mich trotzdem: "Wie bist du hierher gekommen und wo warst du vorher, bzw. was hast du vorher gemacht?"
Das er da war, war eine kleine Umstellung für mich, da ich absolute Einzelgängerin war.

"Nun, wir sind nicht die Einzigen hier, wenn du weiter in die Richtung läufst...", ich zeigte in Richtung des Lagers, wo die anderen waren,"wirst du dem Rest sicher begegnen..."

"Ich weiß es selbst nicht genau , aber ich hatte , bevor ich hier war , mein Schwert gereinigt und bin dann zu Bett gegangen.Bist du schon den anderen Menschen begegnet oder was verstehst du unter Rest?"
Mein Blick schweifte erneut durch den Wald und wieder blieb mein Blick an der Tasche hängen ,igendetwas beunruhigte aber was war es?

Plötzlich hörte man in der Ferne , Tierschreie , und etwas was mich stark an das Aufschlagen von Pferdehufen auf dumpfem Wald Boden erinnerte. Als ich nachsehn wollte ,verstummten sie wieder oder haben sich rasant schnell fortbewegt.

Ich setzte mich gegen ein Baum. Zu Luna gewand :" Du hast nicht zufällig etwas zu essen und zu trinken ,oder?"Ich grinste. "Dann sollten wir ja mal Jagen gehen.Leider besitze ich keine Waffe und du?"

Ich überlegte fieberhaft was das Zeichen bei ihrem Auge sein könnte. "Das unter deinem Auge dient es demGleichen Zweck wie bei meinem Siegel hier?"
ich hielt meine Linke hand hoch wo um den Knöchel ein Lederarmband mit einem Sieel aus Stahl war.

"Ging mir ähnlich... Ich war ebenfalls gerade dabei meine Waffen zu reinigen, aber schlafen gegangen, bin ich nicht, dafür war es zu... hell....", ich winkte ab, denn bei Vollmond konnte ich eben nicht einfach schlafen gehen... "Was die anderen angeht... Hier sind anscheinend so einige aufgewacht, ich zum Beispiel im Lager der.... 'Eingeborenen'...."
Ich wollte nicht weiter darauf eingehen, schließlich könnte er mich wieder angreifen wollen, wenn ich ihm erzählen würde, dass ich diejenigen angegriffen hatte, die mich dort heraus geholt hatten.

Ich merkte, wie er unruhig meine Tasche ansah, aber ich ließ ihn gewähren. Die Tier schreie aus dem Inneren des Waldes bekamen zuerst meine Aufmerksamkeit. Der Hunger regte sich nun auch wieder in mir. Auf die Jagd zu gehen, so fand ich, war eine gute Idee. "Das Messer kannst du meinetwegen für die Jagd benutzen... Hauptsache ich bekomme es danach wieder...." Ich griff in meine Tasche und holte eine Flasche Wasser heraus, die ich ihm zuwarf. "Da... Mehr hab ich auch nicht, sorry." Nuschelte ich und kramte weiter in meiner Tasche herum, ich zog dann ein kleines Gläschen mit einer gelblichen Flüssigkeit hervor.

Ich betrachtete interessiert das Siegel an seinem Arm, während ich mit dem Gläschen spielte. "Zweck? Ich bezweifle, dass Flüche, die speziell auf Wesen wie mich gerichtet sind, einen Zweck erfüllen, außer, dass sie zur Massenhaften Ausrottung dienen..." Aber das Wesen wie ich ausgerottet und verfolgt werden, ist schließlich auch normal und vielleicht sogar verständlich, fügte ich in Gedanken hinzu, weil ich das nicht unbedingt laut sagen wollte.

Die Herde sprang genau auf mich zu! Auf mich! Den Jäger, der sie angriff! Da konnte doch irgendetwas nicht stimmen!
Bevor ich mich versah, kam eines genau auf mich zu. Im letzten Moment ließ ich mich auf den Rücken fallen und schützte mein Gesicht mit meinen Armen. Das Tier, das aussah wie eine Mischung aus Antilope und Hirsch sprang über mich hinweg und seine Hinterhufe verfehlten mich nur um wenige Zentimeter. Was zur Hölle war hier los?! Doch dann hörte ich eine Art Brüllen und schaute wieder nach vorne. Anscheinend war ich nicht der einzige Jäger gewesen, der es auf diese Herde abgesehen hatte... Es war ein Bär, der auf der Jagd war. Er hatte sich auf seine hinterbeine gestellt um größer zu wirken und kam bedrohlich auf mich zu getappt. Verdammt! Los, steh auf Skaisa, oder du bist gleich tot!, dachte ich, wich etwas zurück und versuchte aufzustehen. Der Bär hatte bereits ein weiteres der Tiere erlegt und sah sich nach dem um, das ich zu vor erschossen hatte. Inzwischen stand ich wieder. Der Bär wollte doch nicht etwa auch meins haben...?! "Hey! Das gehört mir! Meine Freunde haben auch Hunger!", rief ich dem Bären zu, ohne nachzudenken, legte einen Pfeil auf und schoss ihm in den pelzigen Rücken. Daraufhin brüllte der Bär erneut auf und drehte sich mir wieder zu. Jetzt hatte ich ihn wütend gemacht. Okay..., entschied ich. Das war eine ganz dumme Idee!
Aber ich konnte ihm doch nicht einfach meine Beute überlassen! Nicht nocheinmal! Und weil ich ein verdammter Dickkopf war, legte ein einen weiteren Pfeil auf anstatt die Flucht zu ergreifen.
Ich schoss ihm in ein Vorderbein. Doch das schien ihn nicht zu kümmern und er kam weiter, schneller auf mich zu. Er war nur noch einen Meter entfernt! Anstatt weg zu laufen, holte ich erneut einen Pfeil aus meinem Köcher. Gut, du hast es nicht anders gewollt!, dachte ich und ließ den Pfeil in seine Brust sausen. Ich hatte erwartet, dass ihm das den Rest geben würde. Doch irgendwie, lag ich mit meiner Vermutung daneben. Er holte mit seiner Pranke aus. Ich versuchte noch zur Seite zu springen, aber dennoch erwischte er mich am Oberarm.
Nun ging auch der Fluchfuchs, der inzwischen wieder die Größe eines Tigers hatte, dazwischen und sprang dem Bären von hinten ans Genick. Somit war der Bär abgelenkt. Ich nutzte die Gelegenheit und holte einen weiteren Pfeil aus meinem Köcher. Die Wunde brannte. Aber trotzdem musste ich dem Fluchfuchs helfen! Also zielte ich erneut auf den Brustkorb des Bären. Er brüllte erneut und warf den Fluchfuchs ab. Durch meinen Pfeil lief er wieder auf mich zu. Er war fast über mir, als ich meinen Pfeil los ließ und er ihn genau ins Herz traf.
Einen Wimpernschlag später, fiel der Bär leblos zu Boden. ... Blöderweise, genau mir entgegen!

Ich nahm die Flasche entgegen und genehmigte mir einen absichtlic kleinen schluck.Je merh ich trank , desto wiger besitze ich meine antrainierte kondition. Dann warf ich ihr die Flsche zurück und hob das Messer auf. es war nicht sonderlich groß und ich konnte damit leider nix anfangen , da ich min. Eine klinge von 1meter brauche.

Ich warf es ihr ebenfalls zu , aber so das man es sicher fangen konnte. Als plötzlich dort wo vorher Hufengetrappel war , hörte man einen Schrei eines Bären. Meine Augen funkelten , bei dem Gedanken ,woraus Bären bestanden. Fleisch hundertprozentigen Fleisch!

"Komm!"rief ich und nahm sie an die Hand . So rannte ich sie im Schlepptau zur Stelle wo ich den Schrei vermutete.Dovh mitten im Laufen rutschte ich in eine getarnte Falle.Wenn ich mich nicht festgehLten hätte,würde ich jetzt unten aufgespiesst auf holzspitzen rumgammeln.Ich hielt Lunas Hand fest und rief :"Zieh!"

Ich merkte gerade, dass Glorsigil zurückkam und stolperte, aber da Shiina sofort zu ihm eilte, kümmerte ich mich nicht weiter darum.

"Kasai, bist du jetzt okay? Also, ich mein, wegen der Verletzung...", fragte ich stattdessen vorsichtig. Ich brauchte verdammt noch mal irgendetwas zu tun! Und ein Gespräch mit Kasai anzufangen war dabei immerhin besser als nichts.

``Danke´´, sagte ich, ergriff Shiinas Hand und ließ mich von ihr hochziehen. Dann entwand ich einer Leiche den Speer und benutzte ihn erstmal als Krücke. Ich lief/humpelte zu einer Eibe. Ich setzte mich davor und begann eine verschlungene elfische Melodie erst zu summen, dann leise zu singen, und ich begann, dem Baum Energie zu geben.

Erst wusste ich nicht recht, wie mir geschah. Als ich dann realisierte, dass mich der Mensch an der Hand genommen hatte und ich nun praktisch im Schlepptau mitgenommen wurde, wollte ich erst demonstrieren, aber bemerkte dann, dass nahe vor uns eine Falle platziert war. Als ich ihm eine Warnung zurufen wollte, war es bereits zu spät - Idiot! Menschen sind doch alle gleich!

Ich hielt ihn zwar gut fest, aber plötzlich war mir danach los zulassen... Ich konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, denn der Gedanke daran, weckte erneut meinen Hunger.
Aber das konnte ich nicht tun. Nein, nicht schon wieder, ich sollte mir das mit der mangelnden Selbstkontrolle abgewöhnen...
Ich blickte zu Boden, als ich nachdachte, ihn wieder hochzuziehen oder einfach los zulassen...
Ich zog ihn nach einer Weile schließlich doch hoch und hoffte sinnlichst, dass er den Anschein übersah, dass ich gezögert hatte. Obwohl mein Zögern nicht unauffällig war.

"Gott, ist dieser Bär schwer!!", fluchte ich, als ich versuchte mich von seiner Last zu befreien und unter ihm weg zu kriechen. Keuchend zog ich mich unter dem schweren Tier hervor, auf dem weichen Waldboden. "Geschafft.", seufzte ich, als ich mich wieder auf die Füße stellte und mir meine Hose abklopfte. "Tja, das hast du davon, wenn du mir meine langersehnte Beute klauen willst.", rechtfertigte ich mich dem Bären gegen über, auch, wenn er das sowieso nicht mehr mitbekommen würde. "Mh...", überlegte ich laut. "Wie bekomme ich dich nun ins Lager transportiert? Du bestehst immerhin aus viel Fleisch! Also lohnt es sich eher dich mit zu nehmen, als diese Rehe... Aber ich kann dich nicht tragen!! "
Da kam der FLuchfuchs, der immernoch die Größe eines Tigers hatte auf mich zu, und stuppste mich mit seiner Nase an. "Hm? Was ist? Willst du mir helfen?" Der Fluchfuchs nickte.
Also versuchten er und ich den Bären irgendwie zu transportieren. Bzw. wir schleiften den Körper mit vereinter Kraft hinter uns her...
Jetzt mussten wir nur wieder den richtigen Weg ins Lager finden...

"Hast du so wenig Kraft in den Armen , oder wieso ziehst du nicht?" Ich scherzte , wusste aber , dass das eine brenzlige Situation ist. DOch irgendwas beunruhigte mich. Ich konnte noch nicht erklären was , aber ich komme noch darauf , bestimmt.

Als sie mich nach oben gezogen hatte , atmete ich durch und setzte mich auf den nassen Waldboden. "Danke..." Mehr brachte ich erstmal nicht raus. "Wieso hast du eigenlich gewartet , mich hochzuziehn?"

Ich starrte ihr direkt in die Augen und erwartete eine plausible Antwort.

Interssiert beobachtete ich, wie Glorsigil sich vor eine Eibe setzte und anfing, ein Lied in einer mir unbekannten Sprache zu singen. Einen moment lang fragte ich mich,was das wohl für eine Sprache war, doch dann wurde mir klar, dass es elfisch sein musste, immerhin war Glorsigil ein Elf. Ich fragte mich, was er wohl damit bezwecken wollte und war kurz davor, zu ihm hinüber zu gehen und zu fragen, doch vermutlich hätte ihn das abgelenkt und was wollte ich nicht. Plötzlich fiel mir aus dem Augenwinkel etwas merkwürdiges auf. Ein paar Schritte von mir entfernt lag eine Waffe auf dem Boden, vermutlich hatte sie vorher einem der Wilderer gehört. Doch etwas an dieser Waffe war komisch. Sie schien leicht grünlich zu schimmern. Mein Blick wanderte wieder zurück zu Glorsigil, der immer noch damit beschäftigt war, sein Lied zu singen. Er war doch ein Schmied, vielleicht wusste er etwas über die seltsame Färbung dieser Waffe. Ich beschloss, ihn danach zu fragen, sobald er mit dem fertig war, was auch immer er da gerade tat.

Nachdem er wieder festen Boden unter den Füßen hatte musste ich grinsen. "Sag das nochmal und ich schubs dich wieder rein..." Sagte ich mit einem Unterton, dem man anmerkte, dass ich es getan hätte, würde er mich nicht so anstarren. Ich versuchte mich seinem Blick zu entziehen, denn das brachte mich in Rage.

"Gezögert", Ich holte Luft "habe ich, um ehrlich zu sein, weil mir der Hunger wieder hoch kam, also los, beeilen wir uns mit dem Essen, bevor ich mir das nächstgelegene schnappe..." Mir war zwar klar, dass er eine vernünftige Antwort verlangt hatte, aber ihn über mein Halbelfen Dasein aufzuklären, widerlegte sich mir, weswegen ich den Ansatz machte, loszulaufen.

Ich wendete nun meinen Blick von ihr ab und fragte mich was mir an ihr störte.Sie besaß so eine Mischung aus Glorsigils Ehre ,aber irgendwie wirkte sie auch humanoid.Jedoch ließ ich es mit dem Denken ,weil ich doch vom Thema anschweife und ich auch nicht so ganz human bin.

"Nochmals...Danke." meinte ich dann "Wenn du mich fallen gelassen hättest , müsstest du ebenfalls runter springen und du wärst auch dann Gammelfleisch am Spieß."sagte dann lachend.

"Aber du hast Recht. Ich habe auch richtig starken Hunger."Aber Yus Kopf waren so vollgestopft mit Gedanken gewesen ,dass er alles andere verschob und sich nun auf die Jagd konzentrierte.

In welcher Richtung war das Lager denn jetzt nochmal? Beim Kampf gegen den Bären und auf der vorherigen Pirsch hatte ich total die Orientierung verloren. Ach verdammt!
Ich sah den FLuchfuchs an, der mir half den Bären zu schleppen. "Weißt du noch, in welche Richtung wir müssen? Du hast doch eine so gute Nase..."
Der Fluchfuchs ließ den Bären los und schnüffelte am Boden. Danach nickte er in eine Richtung. "Da müssen wir also hin? In Ordnung" Ich nahm meine Kraft zusammen und Zog an dem schlaffen Körper. Der Fluchfuchs biss sich wieder in den Bären und zog mit. Gemeinsam schleppten wir den Bären in diese Richtung. Wie lange würde es wohl noch dauern, bis wir das Lager erreichten?

Vom Schreck befreit, lief ich weiter in die Richtung wo ich die Geräusche vermutete.
Von weitem sahen wir ein totes etwas , was stark an einem Reh erinnerte. Gerade als ich darauf zustürmen wollte , tapste eine Bären-ähnliche Gestalt auf das "Reh" zu und steckte seine , nasse und verkeimte Schnauze hinein.

"NEEEEEEIIIIN!!!" schrie ich , denn ich hatte mir bereits ausgemalt , wie lecker , das Fleisch schmecken würde , wenn man es brät. "Verdammter SCHEIßBÄR!" Ich rannte Wut entbrannt los und griff den Bär blindlings an.
Leider war er dreimal so groß wie ich und wirkte sehr , sehr aggressiv. Seine rot glühenden Augen starrten mich an , als ich es angriff.Mich kümmerte es jedoch wenig , als ich meinen Zorn (und meinem Dämon :3 ) freien Lauf ließ.

Im nächsten Moment packte ich den Bär am Nacken und warf es gegen eine große alte Eiche. Es war schwerer als ich dachte und so flog es nicht richtig. Mit einem dumpfen Aufprall schlug es gegen den Baum und stand wieder auf. Es fing an zu schreien und rannte , nun auch total entfesselt , auf mich zu. Jedoch sprang ich über den Bär und packte ihn wieder am Nacken.
DAs war nicht mein Style , aber ohne meine richtigen Waffen , konnt ich nicht viel ausrichten.
Der selbe Trick : Nacken grabscher , Wurf, dumpfer Aufprall.
Doch dann sprintete der Bär los und schlug mich direkt einmal über meiner Brust quer durch den Wald. Von dieser Attacke total überrascht , fing ich mich in allerletzter Sekunde und landete auf den Beinen , leider doch etwas spät , denn ich krachte trotzdem mit dem Rücken gegen einen Baum. Ich sprintete nun nach vorne und schlug dem Bär aufs Maul. Der Schleim des Bären triefte am Maul herunter und er vermischte sich mit dem Blut. Ja , Ich hatte dem Bären die Schnauze blutig geschlagen.
Dann packte der Bär mich an den Hüften und wollte mir den Kopf abbeißen , denn sein Maul , mit den Messerscharfen , ungepflegten , Zähnen , riss sich auf und versuchte sich über meinem Kopf zu stülpen. Ich hielt das obere Ende nach oben und drückte das untere Ende runter.

"Wärst du so nett und hilfst mir mal?" fragte ich Luna in Seelenruhe als würde ich über das Wetter reden.

Musste der Idiot eigentlich IMMER blindlings losrennen?! Ich war genervt, aber gut, er schien etwas 'gewittert' zu haben. Also folgte ich ihm, in der leisen Hoffnung, dass er tatsächlich etwas gefunden hatte, denn mein Magen würde sich sonst von seiner ungemütlichen Seite zeigen.

Als ich fast wieder bei ihm war, hörte ich ein schreien. 'NEEEEEEIIIIN!!!' Und dann ein 'Verdammter SCHEIßBÄR!' Okay, dieser vulgäre Ausdruck kam auf jeden Fall von ihm. Also lief ich weiter in die Richtung und blieb zunächst stehen, als ich den Bär sah. Ich sah ihn mit Yu prügeln, aber hinter ihm sah ich noch das Überbleibsel von etwas essbarem.
"Du VOLLTROTTEL hast nicht rein zufällig dem Bären versucht die Nahrung abzunehmen? Sag mal, GEHT'S NOCH?" Schrie ich, denn als Halbelf hatte ich offen gestanden keine Lust, mich mit Bärenjagd zu beschäftigen... obwohl... Ich kam ins Grübeln, als ich diese massigen Fettmassen sah und Lust bekam, diese auseinander zu nehmen...
Mein Grübeln, ob ich das Vieh abschlachten sollte, oder nicht, wurde beendet, als Yu mich darum bat, ihm zu helfen. In mir kam dann diese Frage hoch, was schmeckte besser? Er oder der Bär? Sprich: Yu-nugget oder Bärenschnitzel? Relativ menschliches Wesen oder Bär? Nackensteak! Bauchspeck! Und ich ertappte mich dabei, wie ich mal wieder zögerte.

Pass dich an! Sei brav und hilf! Wenn du mit dem fertig bist, wirst du ohnehin genug FLEIIIIIIISCHHHH haben... Zischte eine gierige Stimme durch meinen Kopf, der ich mich aber anschloss.
Somit zog ich eine Kette aus Eisen aus meiner Tasche, sie war vielleicht nicht unbedingt die beste, aber für's erste sollte es reichen. Ich warf und schlang sie damit um den Kopf des Bären, quer durch sein Maul und zog ihn kraftvoll zurück, Ich zog genüsslich und nur mit einem Arm daran, aber der Bär taumelte wegen der plötzlichen Aktion etwas nach hinten zurück und ließ Yu los.
Wenn man genauer hinsah, konnte man spitze Dornen auf der Eisenkette sehen und während der Bär versuchte sich loszureißen, riss es ihm langsam das Maul auf, weiter, als es ihm lieb war. Das Blut tropfte zu Boden und mein Hunger wurde stärker. Ich hielt mir die andere Hand vor den Mund und kniff die Augen zu. Verdammte Selbstbeherrschung! Warum gerade jetzt?! In meinem Kopf pochte es, aber noch konnte ich es aushalten.

Das Pochen in meinem Kopf wurde stärker und ich hatte das Gefühl, mich für einen Moment lang nicht bewegen zu können, nur leider hatte sich der Bär wieder gefangen und rannte wutentbrannt auf mich zu!!

Nachdem die Kette von Luna mich fast geköpft hatte , da sie knapp meinen Hals streiften , ließ mich der Bär los. Das Blut lief dem Bären von der Schnauze und wutentbrannt lief DER BÄR auf sein neues Ziel zu : Luna.

Ich musste erkennen , dass ich in "Menschengestalt" dem Bären nichts anhaben konnte."Dann lass mich...Ich mach auch schnell..." Schön , dass du das Angebot jetzt machts , hättest ruhig vorher da sein sollen , dachte Ich und die Stimme antwortete :"Jaja , beschimpfen kannst du mich ja später... Also darf ich?" Die Stimme klang erwartungsvoll.

Meine Sinne stumpften ab und alles wirkte wie durch Nebel....

(Dämonsicht)

Da ich endlich frei war und ebenfalls extrem Hunger hatte , wollte ich nicht lange fackeln. Ich glitt über den Boden zwischen Luna und dem Bären und benutzte meine ganze Kraft um den Bär nun vollständig umzulegen. Mein Schlag traf den Bären im "Gesicht" und hinterließ einen fliegenden Bären , welcher aussah als wäre er mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Wand gelaufen.
Ich sprang dem Bär nach , holte mir dessen Bein , zog ihn zurück und schlug drauf.
Mehrmals auf die Schnauze.
DAnn warf ich ihn gegen einen Baum und die Wucht ließ den Baum knacken. Der Bär war nun sichtlich verwundet und stand nun unsicher. Mit letzter Kraft nahm ich den Baum (ja den vollständigen BAum) der vorher geknackt hatte , riss den Baum ab und schlug mit voller Wucht auf den Bären. "Fleisch klopfen!" sagte ich und riss den Baum wieder hoch.
Der Bär lag regungslos auf den Boden. Der "menschen"Yu würde nun näher gehen , aber ich geh sicher. Holte mir erneut den Baum und schlag nochmal drauf. und nochmal und nochmal. Eine Blutlache breitete sich über den Boden aus und der Bär wirkte irgendwie , keine Ahnung wieso , platter als vorher. "Hier kannst wieder habn."sagte ich und tauschte wieder mit Menschen-Yu.

Erst als ich wieder die volle Kontrolle hatte durchschoß mich ein Schmerz in meinem Arm. Trotzdem musste ich lächeln.DAnke die , dachte ich und sah nun Luna an. Ich fing an zu schwanken und alles wurde dunkler... Meine Augen schloßen sich und ich fühlte wie ich in die Blutlache , die wieso auch immer, nicht verebben wollte.

Auch wenn ich Lust hatte mitzumischen, ließ ich ihn machen, aus Angst, die Selbstbeherrschung erneut zu verlieren. Ich hoffte, dass der Kampf schnell getan war und zugegeben, leicht beeindruckt, betrachtete ich ihn dabei, wie er mittels des Dämons kämpfte.
Als das Ganze dann vorüber war, sah ich mir zunächst mit knurrendem Magen den Bär an. Gut, der war definitiv tot. Aber Yu der Baka hatte dabei wohl etwas zu viel Kraft verwendet... er hätte auch nicht unbedingt 'nen Baum rausreißen müssen. Das er jetzt wegkippte hatte er davon.
Ich lief vorsichtig zu ihm, näherte mich... roch das Blut... und es wollte mich wieder Überrennen, dieser Geruch... herrlich... aber wer lag da vor mir? Eigentlich jemand, dem ich helfen wollte... oder? In meinem Kopf pochte es mal wieder, aber diesmal zwang ich mich dem Rausch des Blutes zu widerstehen, ob gleich es schwer fiel...
Ich atmete tief durch, ging zu Yu und trug ihn da weg, nur ein paar Meter, aber es half enorm den Geruch zu vergessen.
Ich setzte mich hin und legte seinen Kopf auf meinen Schoß, ich entspannte mich kurz und dann glühte meine Hand gelblich auf, ich legte sie auf seinen Kopf und wartete, dass er aufwachte.

Die Schmerzen in meinem Kopf waren wie ... als hätte ich mit Akayo ein Wettsaufen gemacht. Es war wie dumpfe schläge gegen meinen Kopf und das Echo nervte nur noch mehr.

Dann spürte ich eine schöne Wärme in meinem Kopf und die Geräusche wurden langsamer und unverständlicher. Langsam verebbte auch der Rest und alles war Still. Warm , aber Totenstill... Die Geräusche setzten langsam ein und die Gerüche. Kräuter , Blumen , verwesung eines alten Bären.

Langsam öffnete ich meine Augen und sah in zwei hübsche lilane Augen. Ich blieb liegen und langsam wurde mir bewusst , dass ich auf Lunas Schoß lag . Ich machte trotzdem keine Anstalten darauf aufzustehen und guckte sie nun an.

Ich betrachtete Yu, als dieser seine Augen öffnete und offensichtlich noch nicht ganz da war. Ich wollte nicht wissen, woran er dachte aber betrachtete ihn ausgiebig, ich vergaß für einen Moment das Blut und konzentrierte mich auf sein Gesicht. Ich brauchte einen Moment um die Besinnung wieder zu erlangen und beschloss ihn auch etwas "aufzurütteln"

Ich zog deswegen ohne zu zögern meine Flasche Wasser aus der Tasche und kippte den gesamten (!) restlichen Inhalt über sein Gesicht.
Ich musste grinsen. "Sorry, aber du wirktest einfach so, als hättest du das gebrauchen können... Wie auch immer, steh bitte auf, wir brauchen echt neues Wasser."