Kapitel 3 (Skaisas Sicht) - Eine etwas andere Familie
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Skaisa Boss
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Charakter der Figur Name des Charakters: : Skaisa Alter: : 15 Aussehen::
Thema: Kapitel 3 (Skaisas Sicht) - Eine etwas andere Familie Mi Sep 07, 2011 3:03 am
Als ich am nächsten Morgen in meinem Bett aufwachte, hatte ich erst mal tierische Kopfschmerzen. "Das war vielleicht ein verrückter Traum!" Doch erst als ich mir an die Stirn fasste, bemerkte ich den Verband um meinen Kopf und die Pflaster, die überall an meinem Körper hafteten. Erschrocken starrte ich auf meine Hand, auf der genau an der Stelle ein Pflaster klebte, wo ich mich in meinem Traum an dem Spiegel geschnitten hatte! Ich lag auch gar nicht in meinem Bett und das war ein total wildfremdes Zimmer! "Das kann doch nicht sein! Das war wirklich kein Traum?!?" Mein Blick fiel auf Eslin, die neben mir, ebenfalls auf einem Futon, schlief. Auch sie hatte Verletzungen erlitten. Doch sie schlief seelenruhig, sah friedlich aus und schnarchte sogar leicht, kaum hörbar. Ich traute mich nicht sie aufzuwecken. Also schlich ich mich leise aus dem Zimmer. Ich war neugierig, wo wir hier überhaupt gelandet waren und was passiert war. Außerdem wollte ich mich noch bei den Leuten bedanken, die uns geholfen hatten, und sie nach ihren Namen fragen. Kaum dass ich in den Flur getreten war, kam mir auch schon eine junge Frau mit dunkelbraunen, etwas kürzeren Haaren entgegen und begrüßte mich freundlich: "Ah, du bist aufgewacht. Guten Morgen! Geht es dir besser?" Ich war von der Freundlichkeit der Frau überrascht, schließlich hatte sie uns, zwei völlig Fremde, einfach bei sich aufgenommen und uns geholfen. Daher brauchte ich erst mal einen Augenblick, um auf die Frage überhaupt zu reagieren. "Äh, ja ... ich ... äh ... mir geht's wieder einigermaßen gut. Sind nur'n paar Schrammen..." Planlos stand ich da im Flur und schaute verlegen auf meine Füße. Die fremde Frau ließ sich nicht beirren und lächelte mich freundlich an. "Möchtest du nicht vielleicht erst einmal zum Frühstück mit runter kommen? Dann können wir uns ja weiter unterhalten. Du musst bestimmt hungrig sein!" Bei dem Wort 'Frühstück' fingen meine Augen an zu glänzen. Ich nickte zustimmend. Denn Eslin und ich hatten gestern Abend noch nichts gegessen, sodass unsere letzte Mahlzeit das Mittagessen gestern gewesen war. Zur Demonstration knurrte mein Magen in dem Moment auch noch laut. "Wollen wir dann auch noch deine Freundin aufwecken?" Aus Erfahrungen wusste ich, dass es keine gute Idee war, Eslin zu wecken ... ganz besonders nicht, wenn sie schnarchte ... denn dann träumte sie immer von Anime-Boys und war sehr sauer, wenn man sie aus einem solchen Traum riss. Mir lief es kalt den Rücken herunter. Weil sich die Frau auf den Weg zur Tür machte, versuchte ich sie aufzuhalten. Dabei hob ich meine Arme hoch und zuckte sofort wieder leicht zurück. Richtig. Die Verletzungen gab es ja auch noch. "D-das ist keine so gute Idee! Meine Freundin reagiert immer extrem gereizt, wenn sie geweckt wird..." "Oh? Ist das so? Naja, dann wollen wir sie mal nicht weiter stören." Lachend wendete sich die Frau ab und lief die Treppe hinunter. Verdutzt über ihre naive Art ging ich ihr hinterher.
Als sie mich in die Küche führte, bemerkte ich zum ersten Mal, dass wir anscheinend in einem japanischen Haus gelandet waren. Denn auf dem Tisch standen Reisschalen, Suppenschüsseln, Fisch, Nori und eingelegtes Gemüse. Zudem war natürlich der Tisch nicht mit Messern und Gabeln, sondern mit Stäbchen gedeckt. Zum Glück konnte ich mit Stäbchen umgehen, da ich es mir mal selbst beigebracht hatte, denn ich fand, mit Stäbchen könne man chinesische Nudeln leichter essen. Moment mal ... wir waren in einem japanischen Haus?!? Wenn wir in einem japanischen Haus waren, wieso konnten wir dann die Bewohner verstehen?!? Doch ich hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken, da ich das Bild, was sich mir hier bot, erst einmal begreifen musste. Denn am Tisch saßen noch andere Personen: Eine junge Frau mit rosa-braunen Haaren, ein Baby in Anzug, auf dessen Hut ein Chamäleon saß, ein kleiner Junge mit Schal, ein kleiner Kuh-Junge und ein ... Mädchen mit einem Eierkopf und kleinem Zopf darauf, das etwas chinesisch aussah. Das Baby im Smoking sprach mich sogleich an: "Ciao-su! Ah, schön, dass du aufgewacht bist. Setz dich und iss etwas." Mit offenem Mund schaute ich das Baby an, gehorchte aber und setzte mich auf einen freien Stuhl. Nach einer so schrägen Situation musste man sich einfach hinsetzten! Was war nur los mit dieser Familie und was war überhaupt passiert? Das einzige, was ich wusste, war, dass es kein Traum war! Es war Realität! Es war echt. Und genau so echt war auch mein Hunger. Also griff ich mir die Stäbchen und versuchte etwas Reis aus der Schale zu essen, die mir die Frau hingestellt hatte. Allerdings landeten nur 90% davon in meinem Mund. Der Rest fiel wieder in die Schüssel zurück. Der Kuh-Junge und das eierköpfige Mädchen stritten sich um den Fisch und ich meinte die Namen Lambo und I-Pin zu hören. Nun sprach mich der kleine Junge mit dem Schal an: "Hallo. Ich heiße Fuuta, und wie heißt du?" Schnell schluckte ich den Reis hinunter und lächelte den süßen Jungen an. "Hi, ich bin Ceiyate Skaisa." Ceiyate Skaisa? Seit wann fing ich denn an, meinen Nachnamen vor meinem Vornamen zu nennen? Naja, egal, im Japanischen wäre es so eh richtig.
Der Mann meiner Ur-Ur-Ur-Großmutter war Japaner und ihr Vater war Italiener gewesen. Aber sie blieben in Deutschland (Bis meine Ur-Ur-Ur-Großmutter 'verschwand'). Seitdem wird unser Nachname weitergegeben, weil er besonders ist und sich von den eintönigen, typisch deutschen Nachnamen abhebt. Sonst war noch irgendwo ein Halb-Italiener und ein Halb-Lette drin. Also war ich zu einem 32tel Japanerin, einem 16tel Italienerin und zu einem 8tel Lettin.
Zurück zum Frühstück: Nun reagierte das Baby wieder: "Ceiyate? Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor ... du kommst nicht zufälligerweise hier aus der Gegend oder aus Italien?" Nachdenklich schaute es mich an. Verblüfft guckte ich zurück. "Nein. Ich habe zwar irgendwo sowohl einen Italiener als auch einen Japaner in meiner Familie, aber ich komme von ganz woanders her und weiß gar nicht, wie ich hier überhaupt hingekommen bin! Gestern Abend waren meine Freundin und ich allein zu Hause und sahen uns den Spiegel meiner Ur-Ur-Ur-Großmutter an und dann waren wir plötzlich hier, mitten in einem Kampf!" Nun drückte die junge Frau mit den rosa-braunen Haaren ihren Finger auf die Lippen und zischte: "Schhht!" Dann schaute sie zu der netten Frau am Herd und wendete sich wieder mir zu. "Wir sprechen später darüber, wenn wir allein sind...", flüsterte sie und schaute das Baby wieder an. "Ich bin Bianchi, das neben mir ist Reborn, die Dame da drüben ist Tsunas Mutter, Frau Sawada, und die, die sich gerade um den Fisch streiten, sind Lambo und I-Pin. Schön dich kennen zu lernen, Ceiyate-san." Ach ja, wie ging das noch mal mit den japanischen Anreden? Genau, ...-san war sowas wie 'Frau' oder 'Herr' sowieso und wenn man besonders höflich war, nannte man den anderen auch noch beim Nachnamen ... das war mir zu viel der Höflichkeit. "Nennt mich doch einfach Skaisa.", lächelte ich Bianchi an. In dem Moment hörten wir von oben jemanden schreien. Es waren mehrere Stimmen und ich konnte nicht sagen, wem sie gehörten. Bis auf eine, die ich sofort wiedererkannte: Eslin! Kurz danach wurde es wieder still. Da alle anderen einfach seelenruhig weiter aßen, beruhigte ich mich auch erst mal und aß auf.
Nach einem Augenblick kamen zwei Jungen die Treppe hinunter und in die Küche. "Guten Morgen, allerseits." "Ah, da seid ihr ja. Wir sind schon zwar fast fertig, aber setzt euch doch!" Der eine hatte silberne Haare und rieb sich grummelnd seine rote Stirn. Anscheinend war er gerade mit dem Kopf gegen etwas gestoßen. Der andere war noch im Schlafanzug und hatte Pflaster im Gesicht kleben. MOMENT MAL! Das war doch der Junge von gestern, der uns gerettet hatte! Also der mit den Flammen ... jetzt hatte er keine mehr und trug auch keine Handschuhe. Seine Augen waren nun auch nicht mehr orange-rot, sondern braun. Als ich ihn erkannte, merkte ich wie mein Gesicht errötete und wendete mich leicht ab. Das war mir so peinlich! Der Junge erkannte mich ebenfalls und wirkte erstaunt und froh. "Ah! Du bist doch das eine Mädchen von gestern! Geht es dir gut? Tut mir leid, dass ihr in diese Sache mit hineingeraten seid!" Nun guckte er mich entschuldigend an und wurde ebenfalls leicht rot. "Ach, macht nichts! Mir geht's gut. Mach dir keine Sorgen." Der Junge mit der roten Stirn musterte mich misstrauisch. "Du bist also die andere Verrückte? Wie seid ihr da überhaupt hingekommen und was habt ihr vor? Wollt ihr dem Juudaime was antun? Denn das werde ich nicht zulassen!" Der aufgebrachte Junge holte Dynamit aus seiner Tasche und hielt es so in der Hand, als ob er mich jeden Moment attackieren wolle. Unfähig, auch nur ein Wort herauszubringen oder mich zu bewegen, starrte ich geschockt die Dynamitstangen an. "Gokudera-kun!! Warte! Du jagst ihr Angst ein! Und mir auch..." Der Junge im Schlafanzug versuchte ihn mit Handbewegungen aufzuhalten und zu beruhigen, was ihm auch gelang. "Aber Juudaime..." "Ist schon gut, Gokudera-kun! Ich glaube nicht, dass sie böse ist oder was mit der Varia zu tun hat." Der Junge mit den silbernen Haaren steckte sein Dynamit wieder weg. Dahin, wo auch immer er es hergeholt und wieder verstaut hatte. So langsam entspannte sich mein Körper wieder und der Junge mit den braunen Haaren wandte sich mir wieder zu. "Ich bin Sawada Tsunayoshi und das neben mir ist Gokudera Hayato. Und wer bist du?" Aha, Tsunayoshi hieß unser Retter also. Gut zu wissen. "Ich bin Ceiyate Skaisa. Aber nennt mich Skaisa. Vielen Dank, dass du uns gerettet hast, Sawada-san. Es tut uns schrecklich leid für die Unannehmlichkeiten und wir sind dir zu Dank verpflichtet." Artig und nach japanischer Art verbeugte ich mich leicht. Ich hatte mir diese Bewegung schon fast angewöhnt, wenn ich mich bei jemanden entschuldigte. Tsunayoshi wedelte mit seinen Händen vor seinem Gesicht. "Eeek! Nenn mich doch nicht bei meinem Nachnamen! Wir sind doch etwa im gleichen Alter! Nenn mich einfach Tsuna, Skaisa. Es muss euch außerdem nicht leidtun. Ich bin froh, dass ihr nicht schwerer verletzt seid. Aber lass uns das lieber oben in meinem Zimmer besprechen. Denn meine Mutter sollte das möglichst nicht mitbekommen." Ich nickte. "Sag mal, Gokudera, darf ich fragen, warum deine Stirn so rot ist?" Neugierig schaute ich Gokudera an. Tsuna und Gokudera zuckten leicht zusammen. "Ähh ... also..." Gokudera wurde rot und kratzte sich am Hinterkopf. "Sagen wir mal so: Ich hab Bekanntschaft mit deiner Freundin gemacht... " Ich blickte die beiden an, als ob ich nichts verstehen würde. "..." Stille. "..." Wäre dies ein Anime gewesen, würde uns jetzt bestimmt so ein *drop* Tropfen am Hinterkopf erscheinen... "Naja ... wie dem auch sei ... wolltest du mir nicht gerade erklären was passiert ist?", versuchte ich von der peinlichen Situation abzulenken. "Ach ja! Na, dann lass uns mal nach oben gehen...", meinte Tsuna. Gesagt, getan.
In seinem Zimmer legte ich dann einfach mal mit dem, was wir erlebt hatten, los. Nicht nur Gokudera, sondern auch Reborn, waren mitgekommen. Nachdem ich geendet hatte, sahen mich alle geschockt und verwirrt an. Besonders Tsuna. Reborn wirkte nachdenklich. "Ihr seid durch den Spiegel deiner Ur-Ur-Ur-Großmutter hierher gekommen?" Ich nickte. "Und gehe ich richtig in der Annahme, dass deine Ur-Ur-Ur-Großmutter ebenfalls mit Nachnamen Ceiyate hieß?" "Ja. Warum fragst du?" Reborn sah mich nachdenklich an. "Ach. Ich meine mich nur daran zu erinnern, dass Giotto, Primo, der erste Vongola Boss, mal eine gute Bekannte hatte, die aus dem Nichts erschien, die Ceiyate mit Nachnamen hieß ... allerdings ist ihr Verbleib unbekannt, wenn ich mich recht entsinne." "Dieser Giotto kannte also meine Ur-Ur-Ur-Großmutter?" "Möglich..." "Und lebt dieser Giotto noch?" "Leider nicht mehr. Er war ebenfalls Tsunas Ur-Ur-Ur-Großvater und er hat die Vongola gegründet." "Vongola? Was ist das überhaupt?" Tsuna, Gokudera und Reborn sahen sich an, als ob sie es mir nicht sagen wollten. Reborn zuckte mit den Achseln und meinte zu Tsuna: "Ihre Vorfahrin kannte Primo ... sie muss auch irgendwas mit ihnen zu tun haben. Sie hat ein Recht es zu erfahren. Ganz besonders in dieser Situation, in die sie und ihre Freundin geraten sind..." Tsuna nickte ernst. "Weißt du, die Vongola ist eine Mafia-Famiglia ... und Primo hat sie damals gegründet..." Ungläubig schaute ich ihn an. "Eine ... eine Mafia-Famiglia? Ihr wollt mich doch veralbern!" Reborn sprach ungerührt weiter. "Nein. Was die Famiglia angeht, pflege ich nicht zu scherzen. Und Tsuna soll der zehnte Boss der Vongola werden." Jetzt blickte ich, geschockt, nur noch Reborn und dann guckte ich von Gokudera zu Tsuna. Tsuna wedelte schreiend mit seinen Händen in der Luft herum. "Neeeiiiiin!!! Ich sagte doch, dass ich nicht will!!! Ich will nichts mit der Mafia zu tun haben!!!" Im nächsten Moment trat Reborn Tsuna auf den Kopf und zu Boden. "Sei still! Du wirst!" Gokudera stürmte entsetzt hervor. "Juudaime!" Und ich starrte das ganze einfach nur an. Ich war viel zu perplex, um irgendwie zu reagieren. "Außerdem habt ihr erfolgreich den Ringkonflikt gewonnen und die Ringe haben dich als rechtmäßigen Besitzer akzeptiert, Tsuna." "Aber..." Tsuna kam wieder hoch und rieb sich seinen Kopf, auf dem sich eine Beule zu bilden begann. "Ringkonflikt?", fragte ich Reborn, wieder geistesgegenwärtig. "Ja. Die Vongola-Famiglia vererbt Ringe, die Vongolaringe. Es gibt genau sieben von ihnen. Himmel, Sturm, Regen, Sonne, Blitz, Wolken und Nebel. Der Himmelsring gehört dem Boss und die anderen sechs Ringe werden seinen Wächtern gegeben. Es gab noch einen anderen Kandidaten für den 10. Vongola Boss, Xanxus, und deshalb mussten Tsuna und seine Wächter gegen die Varia im Ringkonflikt antreten, um den rechtmäßigen Nachfolger zu bestimmen. Das heißt, sie mussten alle in Kämpfen gegeneinander antreten. Und ihr seid mitten im Himmelskampf, also im Hauptkampf, plötzlich aufgetaucht ... aber letzten Endes haben sie trotzdem noch gewonnen." Reborn drehte sich um und lief in Richtung Tür. "Apropos. Wir werden heute noch feiern. Wir treffen uns bei Yamamoto." "Bei Yamamoto?" "Ja. Wollt ihr auch mitkommen, Skaisa?" Ich schreckte auf. "Was? Nein, danke. Eslin ist immer noch bewusstlos. Ich werde hier bleiben, bis sie aufwacht und ihr alles erklären. Dann werden wir uns wahrscheinlich noch etwas ausruhen. Außerdem wäre es mir unangenehm unter all den fremden Leuten etwas zu feiern, über das ich nicht genug weiß ... bitte versteht das." "Ja, okay." Reborn verließ das Zimmer. Tsuna drehte sich zu mir. "Brauchst du sonst noch was? Sonst würden wir dann nämlich demnächst los gehen. Nicht, Gokudera-kun?" Gokudera nickte. Ich nickte ebenfalls. "Etwas zu Trinken für Eslin und mich zu wäre nicht schlecht. Mehr Umstände möchte ich dann aber auch wirklich nicht machen." "Ach, macht nichts." Nun meldete sich auch mal Gokudera: "Habt ihr eigentlich schon eine Idee, wie ihr eventuell wieder nach Hause kommen könnt?" "Nein..." Bedrückt schaute ich auf meine Knie. "Ach, mach dir keine Sorgen. Ihr könnt solange hier bei uns bleiben", versuchte Tsuna mich aufzuheitern. Dann gingen wir alle aus dem Zimmer.
Später, als alle gegangen waren, saß ich neben Eslin auf dem Boden, wartete darauf, dass sie wieder aufwachte und trank den Tee, den uns Tsunas Mutter gemacht hatte, bevor sie gegangen war. Ich dachte über das nach, was ich gerade erfahren hatte. Meine Ur-Ur-Ur-Großmutter ist wahrscheinlich damals im Spiegel verschwunden und hier aufgetaucht und hat Giotto kennen gelernt. Dieser hat eine Mafia Familie gegründet und was mit ihr geschehen ist, ist unbekannt. Dann ist Giotto gestorben und 8 weitere Generationen sind ins Land gegangen. Jetzt sind Eslin und ich zufälligerweise auch durch den Spiegel hierher gereist und ich habe Giottos Nachkommen Tsuna kennen gelernt, der jetzt der 10. Mafiaboss seiner Famiglia werden soll, es aber gar nicht will. Wenn ich das richtig verstanden habe, vererben die Vongola auch Ringe weiter. Nun gab es einen Konflikt mit einer Gruppe, die Varia heißt, die die Ringe haben wollen und Tsuna und seine Freunde haben gegen sie gekämpft. Außerdem kämpfen sie mit Flammen, die sie entweder in ihren Handflächen oder sonst wo bündeln können. Und wir sind mitten in dem Hauptkampf plötzlich aufgetaucht und haben keine Ahnung, wie wir jetzt wieder zurück in unsere Welt kommen sollen ... na, das sind ja tolle Aussichten!!! Ich seufzte tief. Was sollten wir denn jetzt machen?
Da rührte sich etwas neben mir. Ah, Eslin wachte auf! Langsam öffnete sie ihre Augen, blinzelte ein paar Mal und setzte sich langsam auf. "Skaisa." "Ah, Eslin, du bist aufgewacht!" Auf einmal schaute sie mich voller Euphorie an. "Sag mal, hast du diesen gut aussehenden Jungen mit den silbernen Haaren gesehen? Kyaaa!" Verwirrt starrte ich sie an. Also DIESE erste Reaktion, nach all dem, was wir gestern erlebt hatten, hätte ich am wenigsten erwartet! Eslin schien sich wieder zu fassen. "'tschuldigung. Ist mir so rausgerutscht. Vergiss das einfach wieder, ja?" Ich grinste sie verschlagen an. "Du magst ihn also?" Sie zuckte mit den Achseln. "Wie sollte ich einen so tollen Typen nicht mögen? Immerhin könnte er locker mit Zero-kun und Kaname-san konkurrieren, was das Äußere angeht..." Sie lachte. Ich starrte sie einen Augenblick einfach nur an. Oh Mann. Da waren sie wieder. Die typischen Eslin-Fangirlanfälle. Doch das so früh am Morgen? Das war selbst für Eslin ungewöhnlich. Doch dann musste ich auch anfangen zu lachen. "Ähm, ja..." versuchte ich das Gespräch wieder aufzunehmen. Da fiel mir auf, dass auch Eslins Stirn ganz rot war. Sie sind doch nicht etwa...? "Was ist denn vorhin überhaupt passiert? Du scheinst ja einen bleibenden Eindruck bei Gokudera hinterlassen zu haben." Eslin schweifte anscheinend gedanklich ab und brachte ein leises "Kyaaa!" hervor. "Also..." sie wandte sich mir wieder zu. "Nun ja... Ich bin aufgewacht, er beugte sich gerade über mich, ich hab mich erschrocken, hab mich ohne nachzudenken aufgesetzt und bin dann mit voller Wucht gegen Gokuderas Stirn geknallt. Ja, und dann bin ich wieder in Ohnmacht gefallen..." Ich musste mir das gerade bildlich vorstellen, starrte sie einen Moment an und musste dann anfangen zu grinsen. "Ah, ja..." Typisch Eslin! Ich schüttelte leise lachend meinen Kopf. Deshalb hatte Gokudera so reagiert. Als nächstes wollte Eslin natürlicherweise wissen, was passiert war. Also versuchte ich es schnell hinter mich zu bringen und erzählte ihr alles auf einmal. Erstaunlicherweise nahm sie das Ganze besser auf, als ich gedacht hatte, und war sogar froh darüber und fand es cool. Für mich war es völlig unverständlich, wie sie das hätte frohstimmen können. Aber so war Eslin nun einmal.