Im Wald einer anderen Welt

Noch bevor ich richtig auf den Beinen war, wurde ich plötzlich am Hals gepackt und auf den Boden geworfen. Ich wollte aufschreien, aber alles, was ich hervorbrachte, war ein ersticktes Quieken. Ich konnte den Typen nicht erkennen, doch ich merkte, dass sie stark war. Ich bekam kaum noch Luft.
Als er sich plötzlich duckte, nutzte ich meine Gelegenheit und schlug zu. Doch das führte nur dazu, dass er noch fester zudrückte und mich in die Höhe zog. Verdammt!
Wenn das so weiter ging, würde ich noch ersticken!
Auf einmal wurde ich jedoch zur Seite geschleudert. Ein Pfeil streifte meinen Arm leicht, bevor ich auf den Boden aufschlug und erst einmal hustend liegen blieb. Ich befand mich nun außerhalb des Rauchs und konnte endlich etwas sehen. Als ich wieder aufstehen wollte, bemerkte ich etwas kaltes, metallisches unter meiner Hand. Mein Speer! Oder besser gesagt der, den Shiina für mich herausgesucht hatte. Damit ließ sich doch sicher etwas anfangen!
So schnell gab ich nicht auf, ich musste Skaisa und den anderen schließlich helfen!
Wenn wir doch nur eine Möglichkeit hätten, um diesen Rauch endlich los zu werden! Solange wir nichts sehen konnten, konnten wir auch nicht vernünftig kämpfen.

"Ja, ich kann ihn im Rauch erkennen. Er hat einen ganz anderen Körperbau als die anderen in unserer Gruppe. Daran erkenne ich ihn selbst in diesem verdammten Rauch. Es ist nur ein Angreifer. Aber er ist verdammt schnell! Ich treffe ihn nicht!"
Ständig wich diese Person meinen Pfeilen aus, obwohl ich mich so beeilte um schneller zu sein als sie. Er duckte sich und hatte als nächstes einen größeren Schatten in der Hand. Zu spät bemerkte ich, dass es ein Mensch war und dementsprechend einer aus unserer Gruppe sein musste. Ich hatte den Pfeil bereits losgelassen.
Er schnellte durch die Luft. Der Angreifer hatte die Person auch noch in Richtung Pfeil geschleudert! Was hatte ich nur getan?!
Kurz darauf brach der Körper hustend durch die Rauchwand und blieb wenige Meter von uns entfernt auf dem Boden liegen. Oh mein Gott, es war Eslin!
"Eslin! Alles in Ordnung? Hab ich dich getroffen? Es tut mir Leid!"
Sie stand auf und hielt bereits ihren Speer in der Hand.

"Keine Sorge", versuchte ich Skaisa zu beruhigen. "Ist nur ein Kratzer. Wirklich. Und das war ja nicht deine Schuld." Wütend starrte ich auf die Rauchwand vor uns. "Sondern seine!"
Ich richtete meinen Speer kampfbereit nach vorne. "Wer auch immer das ist, wieso auch immer uns angreift.. Wir müssen ihn aufhalten, bevor noch etwas schlimmeres passiert!"

Haha.... Hahahaha... Es wurde interressant.. Ich hohlte meine Drahtwerfer aus dem mantel. Dann schnellte ich ein gutes Stück nach hinten, damit sie mich nicht sehen konnten. Hatte ich denn? Ja ich hatte noch eine Rauchbombe. Die warf ich ihnen erstmal so schnell wie ich konnte entgegen. Rauch! Üüüüüberall Rauch!

Noch mehr Rauch... Na super!
Unser Angreifer wollte wohl wirklich nicht gesehen werden...
"Skaisa", flüsterte ich so leise, dass nur sie mich hören konnte. "Wir müssen die anderen, die noch schlafen, irgendwie schützen. Hast du einen Vorschlag, wie wir diesen Typen am besten bekämpfen können?"

"Mh... Wir müssen ihn irgendwie von den anderen weglocken oder wegdrängen. Weg von den den anderen und raus aus der Rauchwolke. Einer müsste den Lockvogel spielen. Sobald er darauf anspringt, muss der 'Köder' ihn von den anderen weg locken. Und auf sein Zeichen, greifen die anderen an. Auf jeden fall muss er aus dieser Wolke raus. Dadrin können wir nicht kämpfen.", flüsterte ich Eslin zu.
"Ich werde den Lockvogel spielen.", wisperte ich entschlossen. "Ich werde euch Aufgrund meines Planes nicht in Gefahr bringen. Außerdem bin ich von uns wohl am flinksten und schwerer zu erwischen. Zusätzlich werde ich auch noch den kleinen Fluchfuchs mitnehmen." Der kleine war mit aufgesprungen und stand zu meiner Seite.

Verdammt! Mit so einem Vorschlag hatte ich doch rechnen können! Skaisa wollte sich mal wieder selbst in Gefahr bringen um alle anderen zu schützen...
Aber andererseits hatte sie gar nicht mal so unrecht. Ein Lockvogel war hilfreich, das konnte funktionieren. Nur musste es nicht unbedingt meine beste Freundin sein!
Doch sie ließ sich vermutlich sowieso nicht mehr so leicht von der Idee abbringen. Und sie war schließlich nicht allein.
Ich seufzte. "In Ordnung. Aber sei verdammt vorsichtig, ja? Wir werden dich unterstützen so weit es möglich ist."

``Mir gefällt es auch nicht, aber es muss wohl sein ...´´, sagte ich, und überreichte Eslin daraufhin die Dolche, die ich vorhin gefangen hatte. ``Hier, damit du auch noch was hast, was du auf den Angreifer werfen kannst, ich hab ja selber welche ... aber Skaisa, sei bloß vorsichtig! Wir wissen nicht, was der Angreifer alles kann!´´

"Natürlich", nickte ich. "Also dann los!"
Ich rannte mit einem aufgelegten Pfeil geradewegs in die Rauchwolke hinein. Als ich die Person darin erkennen konnte, schoss ich ihn ab. Aus nur wenigen Metern Entfernung. Zum ersten Mal traf ich. Wenn auch nur seine Schulter.
Nun hatte ich den Angreifer provoziert. Ich rannte geradewegs weiter, wohlbewusst so nah an ihm vorbei, dass er meine Konturen erkennen, mich aber nicht greifen konnte.
Ich machte etwas langsamer, dass er gerade dazu verlockt wurde mir zu folgen, bzw ich ein perfektes, leicht angreifbares Opfer zu sein schien.

Wow! Nun ging mir alles ein wenig zu schnell! Da kam unerwartet wer in den Rauch und schoss mir freundlicher Weise ins Schulterblatt! Hmm... Das tat ja mal gar nicht weeh!! Argh! Nun gut, vielleicht bin ich wahnsinnig aber sicher nicht dumm! Ich rannte ihr natürlich NICHT hinterher. Mann, wie alt war dieses Gör? 3? Mann oh Mann!! Nein ich machte eine Rolle raus aus dem Rauch und direkt vor die anderen alle samt ziemlich hilflos aussehenden Gestalten. Das wurde ein Spaß. Erst einmal sahen mich alle geschockt an. Ich genoss es. Die 3 jährige war noch im Rauch, warscheinlich dachte sie noch ich würde ihr tatsächlich hinterherrennen. .... Ich lies meine Hand in meinen Mantel gleiten und hohlte eine Waffe heraus.

Kurze Zeit, nachdem Skaisa ihr Manöver startete, wich die Gestalt aus dem Rauch heraus. Es war ... Anaki!?! ``Was machst du denn hier ... ´´, setzte ich an, doch da sah ich ihn mir genauer an und bemerkte eine Veränderung ... hatte er immer schon so wahnsinnige Augen gehabt? Meine Überlegungen wurden jedoch dadurch unterbrochen, dass Anaki eine Waffe aus dem Mantel zog. Als Antwort zog auch ich meinen zweiten Dolch und machte mich bereit, einen möglichen Angriff abzuwehren. Blitzflammen züngelten um meine Dolche...

Nun ja. So ganz nach Plan war das nicht gelaufen, aber unser Ziel hatten wir erreicht. Unser Angreifer hatte den Rauch verlassen und zeigte sich uns.
Als ich ihn erkannte, erstarrte ich augenblicklich.
"Anaki..." Ich starrte ihn erschrocken an. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein! Wieso griff er uns an?
Was war nur los mit ihm? Er wirkte so völlig anders als zuvor...

Was glotzen mich denn alle so an?? Kannte ich sie?? Glaub nich. Naja, ich würde nicht zögern! Meine Waffe war nur ein Kleines Messer, kaum größer als meine Hand, jedoch mit Gift getränkt. Durch die Kraft meiner Sonnenflammen zischte ich an der Gör vorbei und warf dem Elfen das Messer entgegen.

Der Bursche war erstaunend schnell, als er ein Messer nach mir warf. Ich warf den Dolch, den ich in der rechten Hand hielt, hoch und fing das kleine Messer auf, dass er geworfen hatte, um es ihm dann mit der gleichen Bewegung wieder entgegenzuschleudern, woraufhin ich den Dolch wieder auffing und mich auf einen Nahkampf gefasst machte.

Verdammt! Er hatte es durchschaut! Als ich sah, dass die Gestalt in die entgegen gesetzte Richtung verschwand, machte ich eine Vollbremsung. "Los!", rief ich dem Fluchfuchs zu, der sofort verstand, ebenfalls bremste, auf etwa Löwengröße wuchs und einen Satz der Person hinterher machte. Als er an mir vorbei sprang, griff ich in sein Nackenfell und zog mich auf seinen Rücken.
Was für ein Glück, dass ich, als ich noch kleiner war, für ein paar Jahre Reitunterricht gehabt hatte! So konnte ich mich auf seinem Rücken halten.
Binnen weniger Sekunden waren wir durch die Nebelwand gebrochen und der Fluchfuchs stürzte sich auf den Eindringling.
"A-Anaki?!?", stotterte ich, als ich ihn erkannte. Warum griff er uns an?!

Verdammte scheiße! Wo kam das Mietzekätzchen denn jetzt her?? Naja es griff mich an, also musste es sterben! Ich schlug dem Tier noch im Sprung meinen Dolch durch die Kehle, das Gör schrie laut auf und wurde herunter geworfen. Das Mistvieh war tot und blutete vor sich hin.. Und... Scheiße... Was war das?? Ich.. Ich... Ich konnte mich nicht bewegen! Ich war .. Gelähmt! Hatte der Elf etwa mein eigenes Messer mir in den Rücken geworfen?! Dreck. Ich kannte meine eigenen Waffen. Jetzt war Ente. 'Konnt ich vergessen... Verdammt ich schwankte... Mir wurde schwarz vor Au.............. ............... .......

Ich war noch so geschockt, dass ich nicht reagieren konnte. Anaki drehte sich um und stieß dem Fluchfuchs seinen Dolch in die Kehle. Durch den Schwung im Sprung, rissen wir ihn allerdings mit und wir alle drei stürzten zu Boden. Einen entsetzten Schrei, war das einzige, was ich heraus brachte. Ich verlor meinen Halt und fiel vom Rücken des Fluchfuchses. Dieser überschlug sich und blieb etwas weiter reglos an einem Baum liegen. Ich selbst schlug auch schmerzhaft auf dem Boden auf und blieb für einen Augenblick liegen.

"Skaisa!", rief ich erschrocken und rannte sofort zu ihr. Ich ließ mich neben ihr auf die Knie fallen. "Alles in Ordnung?"
Ich warf einen Blick über die Schulter. Der Fluchfuchs war schwer verletzt worden, aber noch konnte ich sehen, dass er atmete.
Vermutlich hätte ich, wenn ich nachgedacht hätte, erst einmal überprüfen sollen, ob Anaki wirklich bewusstlos war. Aber das konnte genau so gut Glorsigil erledigen. Das Wohl meiner Freundin war mir im Moment wichtiger.

Blinzelnd schlug ich die Augen auf.
Was war das denn für ein Lärm....? Das klang doch fast wie.... ein Kampf? Natürlich, das waren Kampfgeräusche!
Mit einem Schlag war ich hellwach und setzte mich auf.
Das erste was ich sah, waren Eslin, Skaisa und Glorsigil, die gegen einem Fremden kämpften, den ich auf den zweiten Blick als diesen Anaki erkannte, der vor einiger Zeit abgehauen war.
War zum Teufel war hier los? Und wieso hatte es eigentlich keine für nötig gehalten, mich zu wecken?!?
Doch ich hatte keine Zeit, länger darüber nachzudenken, denn in diesem Moment griff Skaisa, die auf dem Rücken des Fluchfuches saß, Anaki an. Doch Anaki war schneller. Er rammte dem Fluchfuchs seinen Dolch in die Kehle, was dazu führte, dass dieser zusammenbrach und Skaisa von seinem Rücken fiel. Erschrocken sprang ich auf, doch bevor ich irgendetwas anderes tun konnte, sah ich, wie auch Anaki zusammenbrach.
Was war denn jetzt los?
Da sah ich, was los war: Glorsigil hatte Anaki ein Messer in den Rücken geworfen. Die Gefahr, die von ihm ausging, war also erst mal gebannt. Ich sah mich nach Skaisa um und bemerkte, dass Eslin bereits zu ihr geeilt war.
Ich zögerte keine Sekunde, sondern lief direkt zum immer noch auf dem Boden liegenden Fluchfuchs und kniete mich neben ihn. Die Verletzung, die er davongetragen hatte, war sehr schlimm, doch er atmete noch. Also war ihm noch zu helfen. Zumindest dann, wenn ich sofort etwas tat. Zwar war ich längst nicht so gut in sowas wie Kasai, doch da ich Kasai in meiner Hast nirgends entdecken konnte, blieb mir keine andere Wahl.
Schnell bediente ich mich an einigen von Kasais Medikamenten und an anderen medizinischen Produkten, die ich im Lager finden konnte (und nahm mir vor, mich demnächst bei ihm dafür zu entschuldigen, dass ich ungefragt an seine Sache gegangen war) und kümmerte mich so gut ich konnte um den Fluchfuchs.
Als ich nichts mehr für ihn tun konnte, außer zu hoffen, dass er es überstand, wandte ich mich dem immer noch am Boden liegenden Anaki zu. Seine Augen waren geschlossen und er atmete schwer, anscheinend hatte er Schmerzen.
Ich beschloss, mich auch um ihn zu kümmern. Zwar hatte er uns allem Anschein nach angegriffen, doch eigentlich war auch er unser Gefährte gewesen, oder? Ich kannte ihn zwar noch nicht lange, aber ich hatte nicht den Eindruck gehabt, er sei ein schlechter Mensch. Was auch immer ihn hierzu geritten hatte, ich konnte ihn nicht einfach sterben lassen.
Also kümmerte ich mich auch um seine Verletzung, die zum Glück nicht so schwer war wie die des Fluchfuchses. Allerdings fiel mir dabei auf, dass auf Dolch, den Glorsigil geworfen hatte, anscheinend ein Gift gestrichen worden war. Doch nachdem ich den Dolch untersucht hatte, wurden mir zwei Dinge klar: Erstens, das Gift war nicht tödlich, sondern nur furchtbar schmerzhaft, und zweitens: ich hatte zufällig das Gegengift dabei, das diese Schmerzen sofort würde abklingen lassen. Also borgte ich mir von Kasais Sachen hastig noch eine Spiritze und eine Kanüle, und verabreichte ihm das Mittel.
Als das geschafft war, atmete ich erleichtert aus. Skaisa, Eslin und Glorsigil schienen nicht gefährlich verletzt worden zu sein, und der Rest war versorgt. Alles schien soweit gut ausgegangen zu sein.

Ich hörte Eslin meinen Namen rufen.
Ich hustete den Dreck aus und setzte mich auf. Der Boden unter mir schien zu schwanken. Doch das hörte zum Glück wenige Sekunden später auf.
"Ja, alles okay.", nickte ich. "und bei euch?"
Ich wartete ihre Antwort nicht ab. Mein Blick war sofort zum Fluchfuchs gewandert, der immer noch am Baum lag. Shiina war aufgewacht und eilte gerade zu ihm. "Wie geht es dem Fluchfuchs?!"
Eine rote Blutlache breitete sich auf dem Waldboden aus. Er lebte aber noch. Denn man konnte sehen, wie er atmete. Seine angsterfüllten Augen wussten nicht wonach sie suchen sollten. Ich konnte sein wimmern bis hier hin hören. Mein Herz zog sich zusammen. Er war so lange an unserer Seite gewesen. So treu. Hatte uns beschützen wollen. Hatte sich für uns geopfert! Und nun war er kurz davor zu sterben!!
Was hatte sich Anaki bei dem ganzen nur gedacht?!? Wieso hatte uns dieser Verräter angegriffen?! Der Fuchs hatte uns größere Dienste geleistet als er!!
Rasende Wut stieg in mir auf.

Nachdem sich Shiina um Anaki gekümmert hatte (selbst Schuld, wenn er seinem Gegner nach dem Angriff den Rücken zudreht!), fesselte ich diesen an einen Baum, damit er keine Dummheiten anrichten konnte. Daraufhin lief ich zu Israfil, weckte ihn und kniete mich mit ihm zum kleinen Fluchfuchs.

Wo war ich. Alles schwarz.... Einfach alles..... Ich hatte die Augen offen, dennoch - einfach schwarz. Hier waren noch sicher 100te, wenn nicht tausende im raum! Aber ich konnte sie nicht sehen. Und sie nicht mich. Aber sie waren da. Der Raum hatte keine Begrenzungen, ich konnte mich frei bewegen. Aber wer war ich? Ich hatte keinen Körper. Und es kam mir vor, als hätte ich über ein Jahr geschlafen.. Aber wieso war mir so kalt? Mir war kalt! Es tat fast schon weh! Alles bewegte sich!! Ich wurde in eine Richtung gezogen, aber da wollte ich gar nicht hin! Ich wollte zurück ins warme! Lass mich zurück ins Warme!!! Neeeeeiiiiiiiiiin!!!!
....... ........ ........... ...... ..... ........
Wo war ich? Wer war ich? Und was war ich? Konnte ich mich bewegen? Alles war taub. Ich fühlte mich leblos. Aber da war was. Ja, ein unauffälliges Piepen! Aber.. So unauffällig war das gar nicht! Es.. es wurde lauter! Es tat weh, so laut wurde es! Diese Ton, es waren mehrere! Es.. Sie wurden zu Frequenzen, sie hörten Zeitweilig auf. Es entstanden Sätze, ich konnte Bruchstücke verstehen! Da waren noch andere! Ich wollte schreien, aber ich konnte nicht. Namen vielen. Eslin. Skaise. Anaki.
..... ......... ........ ..... ........ ..... Ich hatte kein Zeitgefühl... Wie lange hörte ich dieses Piepen schon? Dann geschah es. Ich konnte Farben sehen. Ich riss meine Augen auf. Seit gefühlten Ewigkeiten konnte ich nichts mehr sehen und hören! Da waren Menschen! Ein Tier und Waffen! Bäume, Sonne, Blätter, Pflanzen und Wasser! Ich schrie. Ich schrie so laut ich konnte, denn ich konnte es so lange nicht!! Wo war ich hier nur? Dann verstummte ich. Alle sahen mich an. Oh, oh....

Ich beobachtete, wie Glorsigil den halb bewusstlosen Anaki an einen Baum fesselte, und wandte mich dann Eslin und Skaisa zu.
Ob mit den beiden auch wirklich alles okay war? vielleicht sollte ich mal nach ihnen sehen.
Ich wollte gerade auf sie zugehen, als ein lauter Schrei mich zusammenfahren ließ.
Erschrocken fuhr ich herum und sah, dass es Anaki war, der da schrie.
War war los? Hatte er vielleicht Verletzungen, die ich übersehen hatte? Bereiteten diese ihm Schmerzen?
Mit einem Satz war ich bei ihm. Ich bemerkte, dass sein Blick glasig war, als wäre er nicht ganz bei sich.
Besorgt packte ich seine Schultern und schüttelte ihn. er war zwar ein Verräter, vielleicht sogar ein Feind, aber so, gefesselt wie er war, konnte er mir sowieso nichts tun, und außerdem musste ich wissen, was mit ihm los war. Falls er noch unbehandelte Verletzungen hatte, musste ich mich darum kümmern.
Ob verräter oder nicht.
"Was ist los? Komm zu dir!!", rief ich, und rüttelte ihn erneut, und das nicht gerade sanft.

Ich gesellte mich zu Shiina, die grade versuchte, Anaki dazu zu bewegen, mit dem Schreien aufzuhören. ``Shiina, ich glaube kaum, das dies jetzt etwas bringt! Wir müssen herausfinden, wieso er sich so aufführt, um ihm helfen zu können!´´

Mein Körper fing vor Wut an zu beben. Ich stand auf und stapfte auf den, am Baum gefesselten Anaki zu.
Plötzlich fing er an zu schreien. Eine ganze Weile.
Shiina rüttelte ihn, aber er schien nicht wirklich bei Bewusstsein zu sein.
Glorsigil meinte, dass das nichts bringen würde. Aber das war mir grade sowas von egal.
Ein Knall hallte durch den morgendlichen Wald.
Ich hatte ihm eine schallende Ohrfeige gegeben.
"WAS SOLLTE DAS, ANAKI?!?", schrie ich ihn an. "WAS GLAUBST DU, WAS DU HIER TUST?!? DU VERRÄTER!!"
Ich deutete auf den schwerverletzten Fluchfuchs. "SIEH DIR AN, WAS DU GETAN HAST!! ER WAR TREUER ALS DU!"
Ich wandte mich ihm wieder zu und packte ihn am Kragen seines Umhangs. "Und nun komm wieder zur Besinnung! Gib uns eine Erklärung! Warum?!?!"