Im Wald einer anderen Welt

Von Skaisas heftigem Wutausbruch erschrocken, wich ich einige Schritte zurück.
Es war doch sonst nicht Skaisas Art, so auszurasten... Das hatte ich bisher zumindest nicht nicht erlebt.
Doch es war verständlich, schließlich hatte Anaki uns wirklich ohne jeglichen Grund verraten und angegriffen.
Und was mit dem Fluchfuchs geschehen war, schien sie ungeheuer mitzunehmen.
Also beschloss ich, Skaisa einfach machen zu lassen, auch wenn ich mir immer noch irgendwie Sorgen um Anakis Zustand machte.
Schließlich war es ihr gutes Recht, wütend zu werden, und außerdem hatte Anaki das definitiv verdient.
Ich würde mich einfach raushalten.

Ich trat neben Skaisa. "Skaisa, hör auf!", rief ich, packte sie vorsichtig und zerrte sie ein Stück weit von Anaki weg.
Ich wartete noch einen Moment, bis ich sicher war, dass sie nicht gleich wieder auf ihn losstürmen würde, dann ließ ich sie los.
Dann trat ich selbst an Anaki heran und kniete mich vor ihn. Ich war mir nicht sicher, ob meine Worte ihn erreichten, aber das war mir egal. "Weißt du eigentlich, was du uns angetan hast?! Du bist ohne eine Erklärung abgehauen, hast uns alle im Stich gelassen. Dabei hattest du dich doch so gefreut, dass wir dich aufgenommen haben. Und nun das hier... Was ist los mit dir, verdammt?!" Ich umhüllte meine Hand mit Sturmflammen.
"Ich hab gedacht, du hättest bestimmt eine Erklärung für dein Verschwinden. Eine Rechtfertigung, warum du uns verlässt. Stattdessen kommst du wieder und bringst Skaisa zum Ausrasten, tötest beinahe ihren Freund und Gefährten! Ich dachte, du wärst unser Freund..."
Tränen füllten meine Augen, doch ich blinzelte sie weg. Dann schlug ich ihn so fest ich konnte.
"LÜGNER!"!"

``Das reicht jetzt!´´, sagte ich laut und entschlossen und drängte Eslin von Anaki weg.``Ihr habt beide gesagt, was ihr sagen wolltet, aber er ist anscheinend verrückt und schon halb bewusstlos! Was ihr hier tut bringt uns nicht weiter!´´ Damit stellte ich mich vor Anaki in Richtung von Skaisa und Eslin.

Eslin hatte mich von Anaki weggezogen, war aber daraufhin selbst auf Anaki zugegangen, hatte ihn angeschrien nd geschlagen.
Doch nun ging Glorsigil dazwischen und verteidigte ihn.
"Nur zu warten bringt uns aber genau so wenig weiter!", rief ich.
Dann atmete ich tief durch und versuchte etwas sachlicher zu erklären: "Wenn er verrückt ist und sich seine Seele, oder was auch immer, von seinem Körper gelöst hat, dann muss er wieder zu seinem Körper zurück finden. Und das klappt am besten, wenn er seinen Körper auch spürt. Und Stimmen können ihn in die Realität zurück führen. Also müssen wir weiter auf ihn einreden!"

Irgendwie funktionierte das nicht so ganz. Womöglich konnten wir ihn noch halb umbringen, und er würde trotzdem nicht reagieren.
Ich dachte einen Moment lang nach. Plötzlich fiel mir etwas ein. In Animes klappte es so gut wie immer, wahnsinnig gewordene Personen, egal ob Freund oder Feind, wieder zur Besinnung zu bringen, wenn man ihn umarmte und lange genug freundlich und sanft auf ihn einsprach. Ich hatte immer bezweifelt, dass das in der Realität tatsächlich so reibungslos klappen würde, aber bis jetzt war ich auch selten in so einer Situation gewesen. Da ersteres gerade ein wenig schwierig war (weil Baum... im wörtlichen Sinne ;D), kniete ich mich einfach so vor Anaki hin und legte vorsichtig meine Hand auf seine Schulter. "Anaki", sagte ich leise und so ruhig wie ich nur konnte. "Nun mach schon. Komm wieder zu dir."

(Achtung, ich bringe mich nur auf den aktuellen Stand der Dinge (Gleichzeitig kann dies natürlich euch auch eine Hilfe sein, da es quasi als Zusammenfassung fungiert))

Nachdem mir Shiina die Suppe gereicht und mich davor gewarnt hatte mich nicht zu verbrennen, aß ich diese langsam und bedächtig.

Zzzzz...

Plötzlich spürte ich eine Erschütterung des Bodens und riss die Augen auf. Ich fand mich neben dem Lagerfeuer wieder, an welchem ich vorhin erst meine Suppe gegessen hatte, doch ich war wohl eingenickt.
Aber was hatte nur diese Erschütterung ausgelöst? Ich drehte mich vorsichtig um und staunte nicht schlecht, als ich ein in etwa löwengroßes Tier, welches ich noch nie zuvor gesehen hatte und das am Hals verwundet war, am Boden in der Nähe eines Baumes liegen sah. Ich erkannte ebenfalls einen jungen blauhaarigen Mann, der zusammengesackt vor einem anderen Baum saß und sich vor Schmerzen krümmte. Etwas weiter weg neben dem Tier lag außerdem Skaisa, welche sich gerade wieder aufrappelte.
Mein Blick ging über die anderen. Ich kannte sie alle, doch sie sahen entweder schockiert, besorgt oder wütend aus. Als erste reagierte Shiina und kümmerte sich zuerst um das Tier und dann um den fremden Mann, welcher ihr scheinbar relativ vertraut war.
Vorsichtig richtete ich mich auf, doch die anderen bemerkten mich nicht, also beobachtete ich einfach nur weiter was vor sich ging.
Anschließend sah ich wie Glorsigil den blauhaarigen Mann an dem nächstbesten Baum festband und sowohl Eslin als auch Skaisa ihre Wut an ihm demonstrativ ausließen. Den Sinn dahinter verstand ich nicht wirklich, doch es schien etwas schlimmes passiert zu sein, immerhin würden sie sich sonst ja nicht so aufregen, obwohl... naja - sonst regten sie sich ja auch oft genug auf...
Doch gerade nach diesem Gedanken stellte sich Glorsigil schützend vor den Mann, welcher nach wie vor keinen gesunden Eindruck machte, und sofort begannen alle etwas konstruktiver mit der Lage umzugehen, so versuchten sie jetzt nicht mehr dem Mann sinnloserweise Schmerzen zuzufügen, sondern sie bzw. eigentlich nur Eslin, die gerade noch mit Hilfe ihrer Sturmflammen auf ihn eingeschlagen hatte, knieten sich bzw. kniete sich neben den Mann und fasste ihn - ja es sah nahezu sanft aus - an seiner Schulter. Dabei murmelte sie etwas, das ich nicht verstehen konnte, da mich die Situation nun aber interessierte bewegte ich mich mit gleichmäßigem Schritt auf die anderen zu, um herauszufinden, was vorgefallen war.

''An dieser Stelle können wir allerdings auch nicht bleiben'', sagte ich, einen meiner Dolche nach links schleudernd, ''denn wir haben durch den Schreihals hier und durch eure Folter gerade eben bestimmt schon die Aufmerksamkeit jedes Wesens innerhalb von 5 Kilometern erregt, die ersten kommen schon.'' Von meinem Dolch getroffen fiel ein Mann hinter einem Baum, einige Meter entfernt, hervor. Ich holte ihn wieder únd ging danach zu Skaisa: ''Was meinst du, in welche Richtung sollten wir uns bewegen?''

Ich seufzte. Da hatte dieser Elf tatsächlich einmal recht.
"Skaisa", meinte ich daher, "was schlägst du vor?"
Wir kannten uns in dieser Welt ja leider immer noch kein bisschen aus. Ein neues Versteck zu finden, durfte daher wohl einiges an Anstrengung kosten.
Dazu kam, dass wir nicht gerade in der besten Verfassung für allzu lange Reisen waren.
Nur hier bleiben konnten wir wohl auch nicht. Jedenfalls nicht ungestört.

"Ähhhh.....", machte ich um zu überlegen.
Sag mal glaubten die, ich wüsste alles?! Ich kannte mich hier doch auch nicht aus!
"Ähm... Also da ich mich hier nicht auskenne, habe ich keine Ahnung, in welche Richtung wir laufen sollten...", gab ich zu.
"Aber wir sollten am Besten erstmal alle Gefäße, Flaschen und Beutel aus dem Lager zusammen suchen und uns Proviant zusammen zu suchen. Wir brauchen eine Ausrüstung. Der Wald bietet uns Schutz und Nahrung. Allerdings birgt er auch Gefahren... Wir sollten uns auf eine längere Reise vorbereiten. Und wir müssen Süßwasser finden um die Flaschen zu füllen, damit wir nicht mehr von Flüssen oder Seen abhängig sind. Denn dort sammeln sich die Meisten Menschen und Tiere.", überlegte ich laut.
"Sollen wir eher Städte aufsuchen, oder eher alle Menschen und Tiere meiden?", fragte ich.
"Glorsigil, du kennst dich hier doch ein bisschen aus. Sind die Menschen freundlich? Je nachdem, was du antwortest, schlagen wir die eine oder die andere Richtung ein."

''Naja, die Menschen hast du ja schon kennengelernt, und in diesem Gebiet gibt es höchstwahrscheinlich nur von diesem Typ welche, deshalb sollten wir uns ein wenig zurückziehen ... dann sollten wir uns normale Alltagskleidung dieser Welt besorgen, um uns ungehindert fortbewegen zu können. Am Anfang wäre eine Höhle in der Nähe eines Flusses oder Quelle ein guter Unterschlupf, wo wir uns verstecken und unsere Verletzungen auskurieren könnten. Ich würde sagen, wir ziehen in Richtung Norden. Dort dürfte es auch Wild und Pflanzen geben, die uns Nahrung liefern könnten.'' Monologierte ich und wartete dann auf Meinungen der anderen, von denen Skaisa am ansprechbarsten schien, weshalb ich meine Augenmerk eher auf sie gerichtet hatte.

[OFFTOPIC]
Da Ich den Charakter Anaki vor über einem Jahr erstellt habe (oder so) und Ich mich nur noch wenig mit Ihm anfreunden kann, verzeiht mir bitte, dass Ich ihn jetzt zum dritten mal etwas umkremple, wenn auch diesmal so extrem. Dafür werde Ich mich aber auch wieder wesentlich aktiver hier sein!
Ich hoffe außerdem Ihr alle hattet ein besinnliches Weihnachtsfest!

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Ich rührte mich nicht.
Ich nahm nur wahr wie mein Schädel brummte.
Ich versuchte die Augen zu öffnen, scheiterte allerdings schon bei einem blinzeln. Also hörte Ich erstmal nur zu.
"Dort dürfte es auch Wild und Pflanzen geben, die uns Nahrung liefern könnten.'', war das erste was Ich klar verstand. Wer war da? Und wo? Und viel wichtiger: Wo war Ich? Und wer war Ich? Okay, okay. Sortier deine Gedanken Anaki. Anaki? War das mein Name? Ich glaube schon. Wenn nicht dann war er es jetzt, er gefiel mir. Erneut blinzelte Ich. Es gelang. Ich öffnete die Augen. Ich war offensichtlich gefesselt an einem Baum. Und da waren . . Menschen. Hmm. . .
Ich hob den Kopf. Unverzüglich wurde eine der Personen auf mich aufmerksam.

Ich nickte Glorsigil zu. Seine Überlegungen klangen gar nicht mal so verkehrt.
Plötzlich bemerkte ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung.
Das war doch Anaki! War er wieder zu sich gekommen?
"Hey, Skaisa", meinte ich und deutete leicht in Anakis Richtung.
Ohne ihre Reaktion abzuwarten machte ich die paar Schritte, die ich brauchte, um wieder, wenn auch mit ein wenig Abstand, vor Anaki zu stehen.
Ich ging in die Knie, damit ich einigermaßen mit ihm auf Augenhöhe war.
"Anaki?", fragte ich vorsichtig.

Ein junges Mädchen schritt auf mich zu. Sie kniete sich nieder und nannte eben jenen Namen den ich für meinen eigenen hielt. Also kannte Ich zumindest wieder meinen Namen. "Ja, Ich hoffe das bin Ich.", antwortete Ich trocken.

Ich sah ihn einen Moment lang verwirrt an.
'Ich hoffe, das bin ich' klang nicht gerade überzeugt.
"Wie geht es dir?", fragte ich nach einem Moment des Zögerns. Und dann fiel mir noch etwas ein.
"...An was erinnerst du dich?", fügte ich schnell hinzu.

Sie stellte mir jene Fragen die Ich mir auch schon selber gefragt hatte.
"Ich habe Kopfschmerzen.", antwortete Ich. Sie schien mich zu kennen und wusste also schon mal mehr als Ich.
Dann realisierte Ich, dass Ich gar nicht wusste wer all diese Menschen waren, jedoch schienen sie keine Anstalten zu machen mich loszubinden. Deshalb hielt Ich mich bezüglich der Beantwortung weiterer Fragen etwas zurück. Ich überlegte und schaute dem Mädchen tief in die graublauen Augen. Ich entschied mich für ein "Mach mich los.", an Stelle Ihr zu antworten.

"Tut mir leid, aber das kann ich nicht machen", antwortete ich und bemühte mich, keine Miene zu verziehen.
"Ich weiß nicht, ob du dich noch daran erinnerst, aber vor einer halben Stunde oder so hast du noch versucht, uns alle umzubringen. Woher soll ich wissen, dass du das nicht wieder tust?"
Ich erwiderte seinen Blick möglichst standhaft.
Ich wusste, im Moment konnte ich es mir nicht leisten, irgendeine Art von Gefühlen in dieses Gespräch mit einfließen zu lassen. Ich musste ernst und sachlich bleiben, auch wenn es mir schwer fiel.

Ich hatte was bitte?! Oh mann, Ich konnte sie zwar jetzt verstehen (sofern sie die Wahrheit sprach) aber trotzdem verging mir die Lust am angekettet sein.
Ich schloss die Augen, hob die Augenbrauen, sammelte mich und öffnete sie wieder. "Welch überflüssige Frage.", sagte ich etwas genervt. "Ich weiß nichts mehr. Und was für eine Art von Sicherheit soll Ich dir geben, auf das du mir glaubst dich nicht anzurühren? Meine Mittel sind momentan - nun ja - begrenzt möchte Ich sagen." Ich wusste Ich konnte sie knacken. Sie schien sich regelrecht zusammenzureißen und obgleich sie sich bemühte es zu verbergen, gelang es Ihr nicht vollkommen.

"Hey Skaisa", machte Eslin mich auf Anaki aufmerksam, der wieder zu Bewusstsein kam.
Überrascht aber zugleich misstrauisch stellte ich mich neben Eslin und betrachtete ihn abschätzend.
Er schien sich seiner Identität selbst nicht ganz bewusst zu sein und hatte Kopfschmerzen.
Aber als Eslin ihn fragte, an was er sich erinnerte und er daraufhin nur mit einem "Mach mich los" antwortete, hatte er bei mir schon verloren.
Was bildete der Kerl sich eigentlich ein? Er war so arrogant wie eh und je.
"Tse.", machte ich und ein bitteres Lachen, dass etwas arrogant oder verrückt, je nach dem, wie man es einschätzte, klang, überkam mich. So schnell es gekommen war, so schnell war es wieder verschwunden. Ich sah Anaki mit einem eiskalten Blick an und sagte in der gleichen Kälte: "Wohl kaum."
Eslin erklärte so sachlich, wie ich es nicht von ihr gewohnt war, dass er uns vor kurzem noch versucht hat umzubringen, dass wir ihm daher nicht vertrauen könnten. Sie versuchte merklich so wenig Gefühle wie möglich zu zeigen. Doch ich wusste, dass sie das nicht lange durchhalten würde.
Ich dagegen hatte in meinen "Du-kannst-mich-mal"-Modus gewechselt, seit er uns verraten hatte, keine Reue zeigte und wieder sein arrogantes Verhalten an den Tag legte.
Und als er dann auch noch genervt und arrogant meinte "Welch überflüssige Frage", nahm ich mir vor ihm dieselbe Behandlung entgegen zu bringen.
"Meine Mittel sind momentan - nun ja - begrenzt möchte Ich sagen.", erklärte er weiterhin.
"Und genauso sind unsere Mittel begrenzt, dich loszubinden.", antwortete ich kühl.

Uhh, da hatte wer seine Tage.
"Wohl kaum. Ich wache auf und werde von mir unbekannten Menschen einer Untat bezichtigt, deren Ich mich nicht besinnen kann. Ich bin gefesselt und wehrlos und Ihr seit dabei euren Aufbruch zu planen. Was nun? Wollt Ihr mich hier gebunden lassen und von dannen ziehen? Nur um mir zu zeigen, dass euer Stolz natürlich noch viel größer ist als der meine? Lächerlich. Was erwartet Ihr? Geheuchelte Reue?"

''Ich binde dich gerne los, Anaki'', sagte ich, auf ihn zugehend. ''Aber sei bitte nicht so diskriminierend, ok? Hier sind nicht alle anwesenden Menschen.'' Ich ging in die Knie, um ihm die Fesseln mit meinem Dolch zu zerschneiden, schlug ihm aber vorher mit genug Wucht für zwei Ohnmachten gegen die Schläfe. Dann löste ich ihm die Fesseln und warf ihn mir über die Schultern, knebelte ihn aber vorher, nicht dass er aufwacht und mich beißt oder rumschreit, dachte ich. ''Ihr könnt euch später noch genug streiten, da hab ich nichts gegen, aber jetzt sollten wir gehen, nicht wahr?'' , sagte ich, die anderen eindringlich anblickend.

Der seltsame Elf oder so kam auf mich zu, sagte etwas sympathisches nur um sich Sekunden später doch als völlig unsympathisch herauszustellen, nachdem er mir dermaßen gegen meine Schläfe schlug, das Ich nicht glaube meine Kopfschmerzen würden sich beim nächsten Erwachen bessern.

Im Grunde hatte ich genau das vor. Sollte er doch hier im Wald alleine verrecken... Schließlich hatte er kurz zuvor noch versucht uns umzubringen! Das wäre dann die Begleichung. So hätten wir ihn nicht getötet. Denn so, wie Anaki ausgerüstet war, hätte er sicher einen Weg gefunden sich nach einer Zeit zu befreien... Außerdem hätten wir bis es so weit gewesen wäre, schon sehr weit weg gewesen sein können, dass er uns nie mehr hätte belästigen können. Das war kein Zeichen von Stolz, sondern von Eigenschutz bzw. davon, dass man zu viel verletzt worden ist, dass das Vertrauen zerstört war und man jegliche Emotionen diesem Menschen gegenüber abgelegt hatte.
Ich hatte keine geheuchelte Reue erwartet. Nur, dass er uns dieselbe Freundlichkeit entgegenbrachte, die wir auch ihm entgegenbrachten. Eslin war sehr besorgt und fürsorglich zu ihm gewesen und er hatte so arrogant reagiert. Er war derjenige mit zu viel Stolz!
Als dann Glorsigil auf Anaki zu ging und meinte er würde ihn losbinden, war mir schon klar, was er machen würde. Denn so naiv und dumm war Glorsigil einfach nicht.
Aber was hatte er damit gemeint, Anaki solle nicht diskriminierend sein und es seien nicht alle anwesenden Menschen?! Sollte das etwa bedeuten, er stimmte Anaki mit dem Stolz usw. zu auf alle, bis auf ihn?! Damit war er auch nicht viel besser. -.- Vor allem stimmte das doch gar nicht!
Trotzdem war ich erleichtert, als er Anaki endlich zum Schweigen gebracht hatte.
Ich nickte Glorsigil zu.
"Okay. Danke übrigens."
Dann überlegte ich. "Also dann, wie du vorgeschlagen hast, Richtung Norden. ... Und wo ist Norden...?", fragte ich hilflos.
"Ach ja, ich weiß nicht wie es euch geht. Aber ich könnte nun auch auf Anaki verzichten. Wie wäre es, wenn wir ihn losbinden, vielleicht nur einmal mit dem Seil am Baum festbinden und dann alleine gehen? So kann er sich später befreien, wenn wir weit genug weg sind und wir wären ihn los. Denn dadurch, dass er sein Gedächtnis anscheinend verloren hat, ist er auch nicht mehr unser Verbündeter."

Ich nickte zögerlich.
Skaisa hatte recht. Im Moment würde Anaki uns nur aufhalten und uns alles erschweren.
Es war sowieso schon schwierig genug, mit so einer Gruppe wie der unseren nicht zu sehr aufzufallen, genauso wie man nur schwer schnell vorwärtskommen konnte. Und das mussten wir aber.
Ich wollte Anaki nicht wirklich alleine zurücklassen, denn er hatte viel für uns getan und irgendwie fand ich es nicht fair. Andererseits hatte er im Morgengrauen auch noch versucht uns alle umzubringen...
Wobei ich das noch immer nicht verstehen konnte. Es musste eine Erklärung geben, eine andere, als dass er das von Anfang an geplant hatte oder ähnliches!
... Aber wenn er sein Gedächtnis sowieso verloren hatte, wie sollte ich dann jemals an diese Erklärung gelangen?
Ich seufzte.
Immerhin wusste ich, dass er stark genug war, um alleine zurechtzukommen.
Skaisas Vorschlag war wohl der beste.
"Ich finde deinen Plan gut", sagte ich daher endlich.
Dann wandte ich mich zu Glorsigil. "Ich nehme an, du weißt, woran wir uns in dieser Welt orientieren können, sonst hättest du das sicher nicht so gesagt, nicht wahr?"

Oh, sie waren wohl nachtragend.
''Ich bin aber der Meinung, dass er uns nützlich werden könnte, und ich möchte ihn hier auch nicht liegen lassen oder anbinden, dann könnten wir ihn auch gleich umbringen, schließlich sind die Banditen immer noch in der Nähe. Ich nehme ihn mit. Und da ich derjenige bin, der ihn trägt, übernehme ich auch gleich die Verantwortung für ihn, ihr müsst euch gar nicht mit ihm befassen. Und im Bezug auf Norden: Ich hab 'nen Kompass.''
Ich kramte in einer Hosentasche herum ... da war er, neben Waffenöl und einem Klumpen Erz. ''Norden ist ... warte, ich muss den eben auf dieses Gravitationsfeld umstellen'', sagte ich, an ein paar Knöpfen drehend, ''ah, Norden ist ... da!'' Ich zeigte in den Wald. Dann ging ich in eben diese Richtung.

                        
[OFFTOPIC] : JONAS! Ich wollte da liegen! (((((((((((((((((((((((((((((((((((((((
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Ich schlief munter vor mich her.